Plötzlich auftretender blecherner Husten in der Nacht deutet meist auf einen Pseudokrupp-Anfall hin. Wenn Kinder mit entzündetem Kehlkopf husten und beim Einatmen pfeifende Geräusche machen, sollte schnellstmöglich gehandelt werden. Oberste Priorität für die Eltern ist hierbei: Nicht in Panik verfallen.
Bei einem Pseudokrupp ist die Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes und der Stimmbänder entzündet. Dadurch kann sie stark anschwellen und die Atemwege sind verengt. Bei Erkrankten kann sich dies in Form von starker Atemnot bemerkbar machen, welche mit anfallartigem Husten einhergeht. Das vor allem Kinder bis zum sechsten Lebensjahr betroffen sind, liegt an den noch nicht ausgewachsenen Atemwegen. Der Bereich des Kehlkopfes ist im Vergleich zu Älteren noch sehr eng. Schwellen die Schleimhäute an, bleibt wenig Platz für die Atemzirkulation. Über das sechste Lebensjahr hinaus, treten nur noch sehr selten Pseudokrupp-Anfälle auf, da sich das gesamte Areal weitet.
Ausgelöst wird ein Krupphusten oft durch vorangegangene Infektionen: Meist sind Virusinfektionen schuld, aber auch Bakterien können die Symptomatik begünstigen. Ebenso kommen allergische Reaktionen für einen Pseudokrupp-Anfall in Frage. Tabakrauch begünstigen ebenfalls das Auftreten der Symptome und sollten in Nähe des Kindes unbedingt vermieden werden.
Gekennzeichnet sind solche Anfälle von plötzlich auftretendem, bellendem, trocknem Husten. Der Cortisolspiegel fällt etwa gegen Mitternacht auf ein niedriges Niveau. Deswegen treten die Anfälle überwiegend nachts auf und bessern sich in den Morgenstunden. Charakteristisch ist ein lautes Atemgeräusch, welches durch die Luftnot entsteht: Besonders das Einatmen ist deutlich zu hören.
Je nach Schwere können die Kinder Angst- und Panikgefühle bekommen: In schweren Fällen besteht akute Erstickungsgefahr! Trotzdem ist es wichtig, dass die Eltern Ruhe bewahren und sich so auch das Kind beruhigt. Es hilft, wenn das Kind kalte Nachtluft am Fenster einatmet. Kalte Getränke oder Eis haben einen abschwellenden Effekt. Tritt solch ein Anfall das erste Mal auf, sollten Eltern den Notarzt rufen und ärztlich abklären wie weiter verfahren werden soll.
Meist wird der Pseudokrupp im Akutfall mit Cortison in Form behandelt., um für einen Rückgang der Entzündung und somit ein Abschwellen der Schleimhäute zu sorgen.
Das Cortison kann sehr schnell vom Körper resorbiert werden und lässt die Schleimhäute abschwellen. Mit einer Wirkdauer von etwa 18 bis 36 Stunden bringt der Wirkstoff nach etwa einer halben Stunde Linderung. Die Sorge vieler Eltern, das Kind mit einem hoch dosierten Cortison-Präparat zu behandeln ist in dem Fall unbegründet. Die einmalige Gabe im Akutfall birgt so gut wie keine Nebenwirkungen. Diese treten erst bei dauerhafter Anwendung auf.
Übrigens: Auf Erkältungssalben sollte in dem Fall verzichtet werden, da ätherische Öle zur Verschlimmerung der Symptome beitragen können. Es sollte für ausreichend Luftfeuchtigkeit und eher kalte Temperaturen gesorgt werden. Das Atmen kann zudem durch erhöhtes Liegen im Kopfbereich des Kindes erleichtert werden.
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