Elektrosmog

Proteine trotzen Strahlung APOTHEKE ADHOC, 15.08.2012 12:25 Uhr

Berlin - 

Über die Auswirkung von Handy- und Mikrowellenstrahlung auf den Menschen wird seit Jahren diskutiert. Ein Forscherteam der Karl-Franzens-Universität Graz hat nachgewiesen, dass diese niederenergetische elektromagnetische Strahlung nicht die Struktur von Proteinen verändert. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden im „Journal of Proteomics“ veröffentlicht.

Die Wissenschaftler ließen die Proteine Rinderserumalbumin, Cytochrom C und Beta-Casein unter kontrollierten thermischen Bedingungen bei 50 Grad Celsius einmal mit der Mikrowelle und einmal mit herkömmlichen Verfahren im Ölbad zersetzen. Als Ergebnis konnten keine messbaren Unterschiede festgestellt werden. „Bei gleichlangen Heizintervallen und gleicher Temperatur wurden jeweils die gleichen Peptidsequenzen herausgeschnitten. Der Verdauungsprozess wird also nur durch die Temperatur und nicht durch Mikrowellenstrahlung beeinflusst“, sagt Dr. Markus Damm, Erstautor der Studie.

Die Ergebnisse anderer Untersuchungen, nach denen Mikrowellenstrahlung direkte Auswirkungen auf die Proteinstruktur hätte, führen die Grazer Wissenschaftler auf Messfehler zurück. Es sei extrem schwierig, die Temperatur in der Mikrowelle exakt festzustellen. Wahrscheinlich seien die früher publizierten Experimente nicht bei genau gleicher Temperatur durchgeführt worden.