Nach Zahlen der Deutschen Krebsgesellschaft ist die maligne Prostatahyperblasie mit etwa 26 Prozent die häufigste Krebserkrankung von Männern in Deutschland. Pro Jahr zählt man mehr als 60.000 Neuerkrankungen. Zu den Faktoren, die das Karzinom begünstigen, zählen beispielsweise Alter und genetische Veranlagung. Forscher der University of Oxford haben in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass Männer, die groß und fettleibig sind, ein erhöhtes Risiko haben, daran zu erkranken.
Bei der Bewertung des Krebsrisikos der Prostata wurde in früheren Studien eher zwischen aggressiven und nicht-aggressive Tumoren unterschieden. Die britischen Wissenschaftler analysierten als eine der ersten die Zusammenhänge zwischen Körpergröße, Fettleibigkeit und Prostatakrebs. Außerdem haben sie in der Studie zwischen hochgradigen und fortgeschrittenen Tumoren unterschieden.
Dazu werteten sie die Daten von etwa 142.000 Männern der EPIC-Studie aus. EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) ist eine multizentrische prospektive Kohortenstudie, die die Beziehungen zwischen Ernährung, Lebensstil, Umweltfaktoren und Krebsrisiko untersucht. Die Teilnehmer kamen und aus acht europäischen Ländern und hatten ein Durchschnittsalter von 52 Jahren. Mithilfe statistischer Methoden wurden die Risikoverhältnisse bestimmt. Nach einem durchschnittlichen Follow-up von 13,9 Jahren registrierte man 7024 Neuerkrankungen und 934 Todesfälle. Das Durchschnittsalter der diagnostizierten Fälle lag bei etwa 68 Jahren.
Die Forscher fanden heraus, dass pro zusätzliche zehn Zentimeter Körpergröße das Risiko für eine hochgradige Erkrankung um 21 Prozent sowie das Sterberisiko um 17 Prozent erhöht ist. Zudem wurde Übergewicht in Verbindung mit einem erhöhten Risiko hochgradiger Tumore und einem erhöhten Sterberisiko in Verbindung gebracht.
Das allgemeine Erkrankungsrisiko steht dagegen nicht nur in Zusammenhang mit dem Faktor Körpergröße: Pro zusätzliche zehn Zentimeter Taillenumfang ist das Risiko einer hochgradigen Erkrankung um 13 Prozent und das Sterberisiko um 18 Prozent erhöht. Möglicherweise könne ein großer BMI mit veränderten Hormonspiegeln korrelieren, was in Kombination das Risiko einer hochgradigen Erkrankung erhöht.
Zu den Symptomen eines Prostatakarzinoms gehören unter anderem vermehrter Harndrang, Schwierigkeiten zu Beginn des Urinierens, schwacher oder unterbrochener Harnfluss, schmerzhafte Ejakulation, weniger starke Erektion und verminderter Samenerguss. Außerdem können sich Schmerzen in der Prostata bemerkbar machen und Blut im Urin oder im Ejakulat wiederfinden.
Nach Zahlen der Deutschen Krebsgesellschaft beträgt die Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre an Prostatakrebs zu erkranken, bei einem 45-Jährigen bei etwa 1:220. Mit dem Alter steigt auch das Risiko, so dass wahrscheinlich bei jedem 17. der 75-Jährigen maligne Prostatahyperblasie diagnostiziert wird.
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