Arzneimittelallergien können sofort oder zeitverzögert auftreten. Am häufigsten kommt es zu Symptomen an der Haut. Schwerere Reaktionen können auch den Gesamtorganismus betreffen und zu einem anaphylaktischen Schock führen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) setzt sich mit dem Projekt INA (In-Vitro-Nachweis Arzneimittelallergie) das Ziel, eine bereits bestehende Methode so weiter zu entwickeln, dass sie für viele Arzneimittel und verschiedene Allergieformen routinemäßig eingesetzt werden kann.
Am BfArM wird derzeit an einem verbesserten Nachweis von Arzneimittelallergien geforscht. Aktuelle diagnostische Möglichkeiten sind begrenzt und aufwendig. Nicht selten sind die Ergebnisse nicht aussagekräftig. Das BfArM forscht gemeinsam mit der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Uniklinik RWTH Aachen, der Firma Life & Brain aus Bonn sowie dem Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) mit Sitz in Dortmund nach neuen Optionen.
Neben der Verbesserung der Diagnosemethoden liegt auch die Erhöhung der Patientensicherheit im Fokus des Projektes. INA setzt sich als Ziel, eine bereits bestehende In-Vitro-Methode so weiter zu entwickeln, dass sie für viele Arzneimittel und verschiedene Allergieformen geeignet ist. Das Forscherteam möchte eine Methode entwickeln, die sich für den Routineeinsatz im Alltag eignet.
Die Zielzellen von Allergikern sollen mit dem betreffenden Arzneimittel in Kultur gebracht werden. Darauf folgt die Analyse der differenziellen Gen- und Proteinexpression. Die Forscher richten ihr Augenmerk darauf, welche Gene an der Reaktion beteiligt sind und welche Biomoleküle gebildet werden. Durch diese Analyse soll gezeigt werden, ob die Zellen auf das betreffende Arzneimittel im Sinne einer allergischen Reaktion ansprechen.
Gegenstand des Projekte sind Patienten, bei denen eine Arzneimittelallergie diagnostiziert ist. Als Kontrollpersonen dienen Menschen ohne Allergie auf das betreffende Arzneimittel. Verläuft das Testsystem erfolgreich, soll es laut Behörde dazu beitragen, die aktuelle Diagnostik von Arzneimittelallergien zu vereinfachen. Gleichzeitig würde die Patientensicherheit erhöht werden.
Allergische Reaktionen werden durch Antikörper der Klasse IgE vermittelt. Die Symptome treten schnell nach dem Kontakt zu dem Auslöser auf. Eine Sofort-Reaktion setzt voraus, dass das Immunsystem zuvor schon einmal mit diesem Stoff in Kontakt gekommen ist. Manchmal reicht ein strukturverwandter Stoff aus, so zum Beispiel bei Korbblütlern oder Penicillinen. Ein wichtiger Vertreter dieser Signalstoffe ist das Histamin.
Die Symptome äußern sich als anaphylaktische Reaktionen. Meistens ist die Haut betroffen. Ebenfalls häufig sind die Atemwege, der Magen-Darm-Trakt und das Herz-Kreislauf-System betroffen.
Typische Hautsymptome sind:
Sofort-Reaktionen treten, je nach Darreichungsform, meistens innerhalb der ersten Stunde nach der Einnahme auf. Schwerere Verläufe können zu Atemnot und Kreislaufproblemen bis hin zum anaphylaktischen Schock führen. Die Symptome setzen in der Regel ganz akut ein, können rasch fortschreiten und unter Umständen lebensbedrohlich sein.
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