Nutzenbewertung

Preisverhandlungen für Trajenta APOTHEKE ADHOC, 16.04.2012 14:56 Uhr

Berlin - 

Die Pharmakonzerne Boehringer Ingelheim und Eli Lilly bereiten sich auf Preisverhandlungen für das orale Antidiabtikum Trajenta (Linagliptin) vor, obwohl der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) zuvor keinen Zusatznutzen festgestellt hatte. Bei negativem Votum werden neue Präparate eigentlich einer Festbetragsgruppe zugeordnet. Weil für DPP4-Inhibitoren kein Festbetrag existiert, muss der Preis für Trajenta trotzdem verhandelt werden.

Die Gespräche mit dem GKV-Spitzenverband sind für den 23. April terminiert. Boehringer hat nach eigenen Angaben die tatsächlichen Abgabepreise in anderen europäischen Ländern bereits übermittelt – diese Daten dienen als Grundlage für die Preisverhandlungen. Dabei zeige sich, dass der Preis in Deutschland bereits unter dem europäischen Durchschnittspreis liege, sagte Dr. Engelbert Günster, Deutschlandchef bei Boehringer.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte Ende März den negativen Bescheid mit fehlenden Daten begründet: Statt Sitagliptin hätte der Hersteller Glibenclamid pder Glimepirid zum Vergleich hinzuziehen müssen. Boehringer hält dagegen: Neben dem Vergleich mit Sitagliptin habe das Dossier auch Daten zum geforderten Vergleich enthalten. Bislang wurde Trajenta in Deutschland nur formal eingeführt, aber nicht ausgeliefert.