Krebsforschung

Preis für Hirntumor-Forscher

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Für die Erkenntnis, wie gesunde Hirnzellen an der Ausbreitung von Krebs beteiligt sind, ist dem Göttinger Onkologen Dr. Tobias Pukrop der Württembergische Krebspreis 2011 zuerkannt worden. Pukrop habe einen bislang unbekannten Mechanismus entdeckt, über den sich Krebszellen Eintritt in fremde Organe verschaffen könnten, hieß es in der Begründung der Jury zur Preisverleihung. Aus den Erkenntnissen könnten sich Ansatzpunkte für eine neue Therapie ergeben.

Der 1973 geborene Pukrop erforscht an der Universität Göttingen vor allem die Mechanismen bei der Ausbreitung von Tumoren. Mit seiner Arbeitsgruppe habe er nachweisen können, dass gesunde Immunzellen des Gehirns, sogenannte Mikrogliazellen, Tumorzellen nicht nur mit Lockstoffen unterstützen, sondern auch die Krebszellen aktiv in das Hirngewebe einschleusen. Dabei machten sich die Krebszellen einen Mechanismus der Mikrogliazellen zunutze, der eigentlich zur Abwehr von Gefahrstoffen diene. Letztlich führe ein fehlgeleiteter Abwehrprozess zur Ansiedelung von Krebszellen im Hirngewebe.

Mit dem Preisgeld will Pukrop genauer untersuchen, an welchen Stellen sich der Kontakt zwischen Mikroglia- und Tumorzellen abspielt. Aus den Ergebnissen könnte sich dann ein Ansatzpunkt für eine mögliche Therapie ergeben, teilte die Universität mit.

Der Württembergische Krebspreis gehört nach Angaben der Universität Tübingen mit einem Preisgeld von 85.000 Euro zu den am höchsten dotierten innerhalb der deutschen Krebsforschung.

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