Präventionsstudie

ASS: 11.000 Krebspatienten gesucht

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Berlin -

Kann Acetylsalicylsäure (ASS) zur Krebsprävention eingesetzt werden? Experten streiten sich seit Jahren um die vermeintliche Rolle des Antirheumatikums in der Prävention von Krebserkrankungen. Eine klinische Studie mit mehr als 11.000 Patienten soll nun konkrete Belege zu der Theorie liefern.

Die Diskussion um die Wirksamkeit von ASS zur Prävention von Krebs wird seit Jahren geführt. Mehrere Studien weisen auf präventive Effekte hin. So wurde zum Beispiel in einer groß angelegten Studie zu den kardiovaskulären Effekten von ASS auch eine Reduzierung der Krebsrate gegenüber Placebo festgestellt. Es blieben aber statistische Unsicherheiten. Echte Belege für einen Benefit von ASS bei Krebs konnte bislang keine Studie liefern.

Dies wollen die Forscher um Studienleiterin Dr. Ruth Langley vom University College of London jetzt ändern. Nach Angaben der Mediziner ist die Untersuchung die größte Wirksamkeitsstudie, die jemals zu ASS durchgeführt wurde. Die Forscher wollen eine Antwort auf die Frage finden, ob das Medikament das erneute Auftreten einer Krebserkrankung verhindern kann.

Die doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Studie ist zunächst auf fünf Jahre angelegt, es sind aber Follow-up Untersuchungen über einen Zeitraum bis zum Jahr 2026 geplant. Neben der Wirksamkeit in der Prävention von Rezidiven soll auch das Langzeit-Überleben als Endpunkt untersucht werden. Als sekundäre Endpunkte werden die Adhärenz, gastrointestinale Komplikationen und Herz-Kreislauf-Probleme erfasst.

Einschlusskriterium ist eine derzeit durchgeführte oder abgeschlossene Krebsbehandlung von Darm, Magen, Speiseröhre, Brust oder Prostata. Für die Studie werden die insgesamt über 11.000 Probanden randomisiert und in drei Gruppen eingeteilt, die entweder ASS (100 beziehungsweise 300 mg) oder Placebo als Adjuvans zu ihrer Standardtherapie erhalten. 100 medizinische Einrichtungen in Großbritannien beteiligen sich an der Untersuchung.

Die Anzahl der Teilnehmer ist groß genug, dass auch eine Auswertung getrennt nach Krebsart durchgeführt werden kann. Nach Angaben der Studienleitung sind zwischen 2000 und 3000 Patienten mit jeweils der gleichen Erkrankung eingeschlossen. Durch die große Anzahl sollen statistische Unsicherheiten weitestgehend vermieden werden.

Der große Aufwand hat aber auch seinen Preis: Mehr als drei Millionen britische Pfund kostet die Durchführung der Studie. Das Team erhofft sich eine Revolution für die Krebstherapie. Bei entsprechendem Nachweis der Wirksamkeit gebe es endlich eine Möglichkeit, kostengünstig und weltweit die Überlebensrate von Krebspatienten zu verbessern, so Langley.

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