Prädisposition

Auch später Krebs ist erblich

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Das familiäre Risiko an Krebs zu erkranken ist auch erhöht, wenn die eigenen Eltern erst im hohen Alter erkrankt sind. Dies fanden Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) heraus. Sie untersuchten Daten von etwa einer Million Krebspatienten aus der schwedischen Familien-Krebs-Datenbank.

Bislang sei eine genetische Disposition lediglich bei Krebserkrankungen in jüngeren Jahren nachgewiesen. Die Wissenschaftler haben nun auch einen Zusammenhang ermitteln können, wenn Eltern erst im Alter von 70 bis 89 Jahren an Krebs erkrankt sind.

Eine genetische Disposition konnten die Forscher bei Darm- und Brusttumoren feststellen: So hätten Kinder ein 1,9-fach erhöhtes Risiko, wenn deren Eltern im Alter von 70 bis 79 Jahren an Darmkrebs erkrankt waren. In der Indikation Brustkrebs haben die Wissenschaftler ein 1,8-fach erhöhtes Risiko ermittelt. Selbst wenn Eltern erst mit über 90 Jahren an Krebs erkranken, gebe es für einige Krebserkrankungen noch ein erhöhtes Risiko, so die Forscher.

Erkranken die Eltern in jüngeren Jahren an Krebs, ist das Risiko für deren Kinder noch höher: Bei Darmkrebs ist es 9,9-fach erhöht, wenn die Eltern unter 40 Jahre alt waren. Bei Brustkrebs liegt das Risiko 5,2-fach höher.

Die Forscher hatten Daten aus den Jahren 1961 bis 2008 untersucht. In die Metaanalyse waren Eltern jeden Alters und deren Kinder im Alter von 0 bis 76 Jahren eingeschlossen worden.

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