Fortbildung

PJler und PhiPs lernen gemeinsam

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Berlin -

Bereits zum zweiten Mal fand in diesem Jahr ein gemeinsamer Workshop von Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) und Medizinstudenten im Praktischen Jahr Allgemeinmedizin (PJ) statt. Angeboten wird die Fortbildung von der Apothekerkammer Hessen. Kammerpräsidentin Ursula Funke betont, wie wichtig es ist, Mediziner und Apotheker frühzeitig zum Dialog zu bewegen.

Rund 45 Teilnehmer – je zur Hälfte Medizin-PJler und PhiPs – hörten zunächst kurze Impulsvorträge zu Schnittstellenthemen: So wurde etwa der Weg des Rezeptes beleuchtet – von der Entscheidung für einen Wirkstoff, dessen Verordnung sowie der Beratung und Abgabe in der Apotheke. „Dabei wurden die Besonderheiten anhand von Fallbeispielen aus dem pharmazeutischen und medizinischen Alltag erläutert“, so Dr. Pamela Kantelhardt von der hessischen Landesapothekerkammer. Sie hat das Konzept des Workshops maßgeblich entwickelt.

Unterstützt wurde sie durch Dr. Armin Wunder, Allgemeinmediziner und Mitglied des Instituts für Allgemeinmedizin der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt sowie den Gastreferenten Dr. Nils Keiner, Chefapotheker des Uniklinikums Frankfurt. „Wir haben bereits bei der Sitzordnung darauf geachtet, dass die Studierenden alternierend sitzen, damit sie möglichst schnell in Kontakt kommen und zusammenarbeiten können“, betont die Apothekerin.

Auch die Präsidentin der LAK Hessen, Ursula Funke, betonte, wie wichtig es ist, beide Heilberufe so früh wie möglich zusammenzubringen. Deshalb setze man mit dem Workshop bereits in der Schlussphase des jeweiligen Studiums an. Der Dialog sei eine Bereicherung sowohl für Mediziner als auch für Apotheker. „Es soll deutlich werden, dass keiner dem anderen etwas wegnehmen will und jeder seine Stärken hat, die man zum Wohle der Patienten nutzen sollte“, appelliert sie. Deshalb will die LAK Hessen einen solchen interdisziplinären Workshop auch weiterhin einmal pro Semester anbieten. „Gerade der frühe Ansatz hilft, die gegenseitigen Ressentiments, die noch hier und da vorhanden sind, erst gar nicht entstehen“, hofft sie.

Nach den Impulsvorträgen haben die Studenten in Kleingruppen gemeinsam an Fallbeispielen gearbeitet, erklärte Kantelhardt. Beim Thema Entlassung wurde etwa thematisiert, was bei einer großen Anzahl an Medikamenten zu tun ist und wie der Kontakt zwischen der Apotheke und Ärzten im Krankenhaus optimal verlaufen kann. In einem weiteren Szenario wurden die Herausforderungen bei den unterschiedlichen Darreichungsformen behandelt: Was tun, wenn Rabattverträge eine für den Patienten unpassende Arzneiform vorsehen, oder wie vermeidet man Doppeleinnahmen nach Austausch des Rabattvertragspartners.

Bei den Studenten kam der interdisziplinäre Ansatz laut Kantelhardt durchgehend gut an. Viele würden sich für die Zukunft zusätzlich zum aktuellen Angebot auch ähnliche Workshops wünschen, in denen zum Beispiel verschiedene Krankheitsbilder ausführlich behandelt werden.

Erst im April fand ebenfalls auf Initiative der Landesapothekerkammer Hessen zum ersten Mal eine gemeinsame Fortbildungsveranstaltung für Apotheker und Ärzte statt. Nach diesem Auftakt der neuen Fortbildungsreihe „Arzt und Apotheker im Dialog sollen nun zweimal im Jahr Krankheitsbilder und Therapiekonzepte aufgegriffen und aus beiden Perspektiven beleuchtet und diskutiert werden, die für beide Berufsgruppen interessant sind.

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