Nervenwachstum wird angekurbelt

Pilze: Wirkstoff verbessert Gedächtnis

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Berlin -

Wirkstoffe aus Pilzen liegen im Trend: Die Vielzeller können eingesetzt werden zur Therapie bei Depressionen, sie helfen Antibiotika-Resistenzen zu bekämpfen oder fördern gar das Nervenwachstum und tragen somit zu einer besseren Gedächtnisleistung bei. Forscher:innen haben den Löwenmähnen-Pilz genauer untersucht und dabei Erstaunliches herausgefunden.

Professor Frederic Meunier, Forscher am Queensland-Brain-Institute, fand in einer Untersuchung neue Wirkstoffe in dem Pilz Hericium erinaceus (Löwenmähnen-Pilz). „Die Extrakte aus diesen Pilzen werden in asiatischen Ländern seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet, aber wir wollten ihre potenzielle Wirkung auf die Gehirnzellen wissenschaftlich bestimmen", so Meunier.

Dabei haben präklinische Tests ergeben, dass der Pilzextrakt einen signifikanten Einfluss auf das Wachstum von Gehirnzellen hat, somit kann die Gedächtnisleistung verbessert werden. „In Labortests wurden die neurotrophen Wirkungen von aus Hericium erinaceus isolierten Verbindungen auf kultivierte Gehirnzellen gemessen, und überraschenderweise stellten wir fest, dass die Wirkstoffe die Projektionen von Neuronen fördern, die sich ausdehnen und mit anderen Neuronen verbinden.“

Neue Verbindungen zu Neuronen

Die Wissenschaftler:innen konnten feststellen, dass der Pilzextrakt und seine aktiven Bestandteile die Größe der Wachstumszapfen stark erhöht. Für die Gehirnzellen sind diese besonders wichtig, um ihre Umgebung wahrzunehmen und neue Verbindungen mit anderen Neuronen im Gehirn herzustellen. Dies steigert die Gehirnleistung.

Mitautor Ramon Martinez-Marmol ist überzeugt, dass diese positiven Ergebnisse relevant für die Behandlung und den Schutz vor neurodegenerativen kognitiven Störungen wie der Alzheimer-Krankheit sein könnte. „Unsere Idee war es, bioaktive Verbindungen aus natürlichen Quellen zu identifizieren, die das Gehirn erreichen und das Wachstum von Neuronen regulieren können, was zu einer verbesserten Gedächtnisbildung führt", so Martinez-Marmol.

Was ist der Löwenmähnen-Pilz?

Der Löwenmähnenpilz (Hericium erinaceus), auch als Igel-Stachelbart oder Affenkopfpilz bekannt, kommt auch in Europa vor. Sein Name geht dabei auf sein typisches Aussehen zurück: Der auf einem kurzen dicken Stängel stehende Hut seines Fruchtkörpers teilt sich in viele haarähnliche, teilweise verzweigte Ausläufer auf.

Vor allem in Asien ist der essbare Pilz beliebt und wird für den Einsatz in der traditionellen chinesischen Medizin gezüchtet. Er soll unter anderem gegen Krebs, Magenbeschwerden und auch bei Nervenleiden und Demenz helfen.

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