Doppel gegen Hautkrebs

Pierre Fabre bringt Mektovi und Braftovi

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Berlin -

Mektovi (Binimetinib) und Braftovi (Encorafenib) sind die Neuzugänge bei Pierre Fabre Pharma. Die Arzneimittel werden in Kombination zur Behandlung von nicht resezierbaren oder metastasierten Melanomen eingesetzt. Jedoch müssen die Tumore der Betroffenen eine bestimmte Mutation ausweisen.

Mektovi und Braftovi werden ausschließlich gemeinsam zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit nicht-resezierbarem oder metastasiertem Melanom mit einer BRAF-V600-Mutation eingesetzt. Mektovi ist als Filmtablette zu 15 mg und 84 Stück erhältlich. Betroffene nehmen zweimal täglich je 45 mg (entsprechend drei Tabletten) im Abstand von zwölf Stunden ein. Das Arzneimittel muss als Ganzes mit Wasser geschluckt werden und kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Wurde eine Dosis vergessen, ist diese nicht mehr nachzuholen, wenn bis zu nächsten Gabe weniger als sechs Stunden liegen.

Binimetinib ist ein nicht-ATP-kompetitiver, reversibler Hemmstoff der Kinaseaktivität der mitogen-aktivierten extrazellulär signalregulierten Kinase 1 (MEK1) und MEK2. Bei den beiden Proteinen handelt es sich um vorgeschaltete Regulatoren des mit extrazellulären Signalen verbundenen Kinase-Signal-Übertragungswegs (ERK). Dieser fördert die Zellproliferation und ist beim Melanom sowie anderen Krebsarten oft durch BRAF-Mutationen aktiviert, die wiederum MEK aktivieren. Der Wirkstoff hemmt sowohl die Aktivierung von MEK durch BRAF als auch die MEK-Kinaseaktivität. Das Wachstum von Melanom-Zelllinien mit BRAF-V600-Mutation wird gehemmt. In Tiermodellen konnte zudem eine Antitumor-Wirkung mit BRAF-V600-mutiertem Melanom gezeigt werden.

Encorafenib ist wiederum in Kombination mit Binimetinib angezeigt. Braftovi ist zu 50 mg und 28 Hartkapseln sowie 70 mg und 42 Hartkapseln auf dem Markt. Betroffene nehmen in Kombination mit Mektovi 450 mg (entsprechend sechs Kapseln zu 75 mg) einmal täglich ein. Von einem gleichzeitigen Verzehr von Grapefruitsaft ist Abstand zu nehmen. Encorafenib ist ein potenter, hochselektiver, ATP-kompetitiver, niedermolekularer Inhibitor der RAF-Kinase.

Der Arzneistoff unterdrückt den RAF/MEK/ERK-Signalweg in Tumorzellen, die verschiedene Mutationsformen der BRAF-Kinase (V600E, D und K) exprimieren. In vitro und in vivo konnte gezeigt werden, dass der Wirkstoff das Wachstum von Melanomzellen mit BRAF-V600-Mutation hemmt. Nicht angezeigt ist das Arzneimittel bei Patienten mit einer Mutation vom BRAF-Wildtyp. Encorafenib und Binimetinib hemmen den MAP-Kinase-Signalweg, was zu einer höheren Antitumor-Aktivität führt.

Wird beispielsweise die Therapie mit Binimetinib ausgesetzt, ist auch die Behandlung mit Encorafenib zu unterbrechen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen beider Wirkstoffe zählen Fatigue, Nausea und Emesis, Diarrhoe, Netzhautablösung, abdominale Schmerzen und eine erhöhte Blut-Kreatinkinase-Konzentration. Außerdem können beispielsweise Papillome der Haut, Pruritus, Alopezie, Erythem oder periphere Neuropathie auftreten.

Pierre Fabre investiert laut eigenen Aussagen 50 Prozent des pharmazeutischen Forschungs- und Entwicklungsbudgets in die Krebsforschung. Onko-/Hämatologie haben für das Unternehmen vorrangige Bedeutung. Die Forschungs- und Entwicklungsprogramme sind in erster Linie auf zielgerichtete Therapien ausgerichtet. Geforscht wird an den Standorten in Saint-Julien-en-Genevois (Pierre Fabre Zentrum für Immunologie) und Toulouse (Pierre Fabre Forschungs- und Entwicklungszentrum).

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