Pharmakonzerne

Aimovig: Novartis verklagt Amgen

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Berlin -

Novartis streitet mit Amgen. Der schweizerische Pharmakonzern hat Medienberichte über einen Rechtsstreit mit dem US-Biotechunternehmen bestätigt. Dabei geht es um das Migränemittel Aimovig (Erenumab).

Wie der Basler Konzern mitteilte, hat Amgen am 2. April eine Migräne-Kooperationsvereinbarung mit Novartis wegen einer angeblich wesentlichen Verletzung aufgekündigt. Amgen wirft Novartis den Medienberichten zufolge vor, mit einem anderen Unternehmen an einem möglichen Aimovig-Rivalen gearbeitet zu haben.

Novartis bestreitet die Verletzung der Vereinbarung „energisch“. Um den „ungerechtfertigten Versuch“ von Amgen zur Beendigung der Zusammenarbeit zu verhindern, habe man eine Klage eingereicht. Darin werde das Gericht aufgefordert zu bestätigen, dass Amgen kein Recht auf eine Kündigung der Verträge habe. Die Verträge blieben in Kraft, solange keine endgültige und verbindliche Gerichtsentscheidung diesbezüglich vorliege, so Novartis.

Novartis habe einen einzigartigen und etablierten neurowissenschaftlichen Ansatz und Know-how in die Zusammenarbeit eingebracht und erhebliche finanzielle Investitionen in die Entwicklung und weltweite Vermarktung von Aimovig getätigt. „Novartis hält die Kündigung für ungerechtfertigt und ohne rechtlichen Grund“, so der Konzern.



Aimovig hatte im vergangenen Jahr die behördlichen Zulassungen unter anderem der USA und der Europäischen Union erhalten. Hierzulande ist das Präparat seit November zur Migräneprophylaxe von Erwachsenen mit vier oder mehr Migränetagen pro Monat auf dem Markt. Für die Akutbehandlung einer Migräneattacke ist der Arzneistoff nicht geeignet.

Erenumab ist ein monoklonaler Antikörper, der bei Patienten mit chronischer Migräne die Zahl der auftretenden Attacken und somit den Schmerzmittelgebrauch reduzieren kann. Der Wirkstoff greift gezielt am Calcitonin-Gene-Related-Peptide (CGRP)-Rezeptor an, der an der Entstehung und Aufrechterhaltung von Migräne maßgeblich beteiligt ist. CGRP ist ein Botenstoff, der vermehrt bei einer Migräneattacke freigesetzt wird und als Entzündungsprotein bei Migräne eine zentrale Rolle spielt. Das proinflammatorische Neuropeptid ist für die Gefäßerweiterung verantwortlich.

Amgen wurde 1980 gegründet und hat sich auf biotechnologisch hergestellte Präparate für Patienten mit schweren Erkrankungen spezialisiert. 2014 setzte der in Kalifornien angesiedelte Konzern mit rund 20.000 Mitarbeitern etwa 23,7 Milliarden US-Dollar um. Hierzulande sind an drei Standorten in München und Berlin 750 Mitarbeiter beschäftigt.

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