Allergie

Pflaster zur Hyposensibilisierung Karoline Schumbach, 24.04.2012 13:55 Uhr

Berlin - 

Transdermale therapeutische Systeme (TTS) könnten künftig zur Hyposensibilisierung eingesetzt werden: Ein Pflaster mit Allergenen von sechs verschiedenen Gräserpollen verminderte signifikant die Symptome bei Allergie-Patienten.

 

132 Patienten hatten jeweils an sechs Tagen über einen Zeitraum von zwei Monaten verteilt Pflaster mit den entsprechenden Allergenen in unterschiedlicher Dosierung oder ein Placebo-Pflaster erhalten. Bereits vier bis fünf Monate später sanken die Allergie-Symptome in der Verum-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe um mehr als 30 Prozent. Ein Jahr später lag der Abstand bei der Gruppe mit der Höchstdosis noch bei 24 Prozent. Bei Verabreichung höherer Dosen nahmen allerdings auch die Nebenwirkungen wie Juckreiz, Hautrötung, Quaddelbildung und Ekzeme zu.

Die Wissenschaftler der Universität Zürich sehen in der epikutanen Applikation den Vorteil, dass in den äußeren Hautschichten kaum Blutgefäße vorhanden sind. Dadurch werde die Gefahr für schwere Nebenwirkungen wie allergische Schocks vermindert. Auch reagiere die Haut intensiver auf Fremdkörper und Viren, wodurch das Immunsystem mit den applizierten Allergenen über die Haut ideal trainiert werden könne.

Allerdings sei das Pflaster technologisch noch nicht ausgereift: Denn damit die Allergene an den Wirkort gelangen, musste zunächst bei den Patienten mit einem Klebeband die äußere Hornschicht entfernt werden. Erst dann konnten das Pflaster aufgetragen werden und die Pollenallergene mit den Immunzellen in Kontakt treten.