Rotavirus-Impfstoff

PEI: Rotarix ist sicher APOTHEKE ADHOC, 17.01.2011 13:19 Uhr

Berlin - 

Vor knapp einem Jahr wurde im Schluckimpfstoff Rotarix des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline DNA des apathogenen Porcinen Circovirus Typ 1 (PCV-1) nachgewiesen. Wissenschaftler des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) haben daraufhin eigene Untersuchungen angestellt, um die Sicherheit der Vakzine gegen Rotaviren zu prüfen. Ihr Ergebnis: Die Verabreichung des Impfstoffs stellt keine Gesundheitsgefährdung dar.

Zwar enthalte Rotarix große Partikelmengen PCV-1. Sie seien jedoch nicht infektiös, schreiben die Forscher im Fachmagazin Vaccine. Sie untersuchten sowohl den Einfluss von kontaminiertem Rotarix als auch von den separaten Viren auf verschiedene Zellkulturen. Virale Genome seien in beiden Fällen in den Zellen nachgewiesen worden, die Transkription der DNA aber nur in den mit PCV-1- infizierten Zellen.

„Es war uns wichtig selbst zu prüfen, ob durch diese Kontamination ein potenzielles Risiko für die Impflinge bestehen könnte“, erklärte PEI-Präsident Professor Dr. Klaus Cichutek. Bislang wurden dem Institut zufolge weltweit mehr als 68 Millionen Dosen des Impfstoffs verabreicht. Hinweise auf PCV-1-Nebenwirkungen habe es noch nicht gegeben.

Vermutlich gelangt das Schweinevirus durch kontaminiertes Trypsin in die Impfstoffe. Das Enzymgemisch aus dem Schweine-Pankreas wird als Reagenz während der Impfstoffproduktion zugesetzt. Auf Wunsch der europäischen Arzneimittelagentur EMA sollen in Zukunft Regeln zur Verwendung von Trypsin in der Arzneimittelherstellung getroffen werden.