Rote-Hand-Brief

Paxlovid: Tödliche Wechselwirkung mit Immunsuppressiva

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Berlin -

Paxlovid (Nirmatrelvir/Ritonavir) wird als antivirales Mittel zur Prävention schwerer Covid-19-Verläufe eingesetzt. Bei gleichzeitiger Einnahme mit anderen Arzneimitteln kann es zu gravierenden Wechselwirkung kommen. Per Rote-Hand-Brief macht der Hersteller Pfizer auf das bekannte und potenziell tödliche Risiko aufmerksam.

Erneut kam es unter der Anwendung von Paxlovid zu Fällen von schwerwiegenden Nebenwirkungen. Aufgrund dieser Vorkommnisse informiert Pfizer in Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erneut über bereits bekannte Wechselwirkungen mit Immunsuppressiva.

Wird das antivirale Arzneimittel gleichzeitig mit bestimmten Immunsuppressiva geringer therapeutischer Breite angewendet, kann es aufgrund von pharmakokinetischen Wechselwirkungen zu lebensbedrohlichen oder gar tödlichen Reaktionen kommen. Absolute Vorsicht ist deshalb geboten bei:

  • Calcineurin-Inhibitoren wie Ciclosporin, Tacrolimus
  • mTOR-Inhibitoren wie Everolimus und Sirolimus

Sollte trotz des Risikos schwerwiegender Wechselwirkungen, die gleichzeitige Anwendung mit den genannten Immunsuppressiva in Betracht gezogen werden, muss eine engmaschige Überwachung der Serumkonzentrationen des Immunsuppressivums erfolgen. Und zwar nicht nur während der gleichzeitigen Anwendung mit Paxlovid, sondern auch noch nach Therapieabschluss.

Weiterhin wird geraten, Spezialist:innen hinzuzuziehen, um die Komplexität der gleichzeitigen Anwendung zu bewältigen. Der Hersteller weist zudem darauf hin, dass der potenzielle Nutzen einer Paxlovidbehandlung sorgfältig gegen die schwerwiegenden Risiken abgewogen werden sollte.

Achtung: Kontrindiziert ist die Anwendung von Paxlovid bei Patient:innen, die gleichzeitig Arzneimittel mit stark CYP3A-abhängiger Clearance einnehmen, einschließlich des Calcineurin-Inhibitors Voclosporin. Denn: Deren erhöhte Plasmakonzentrationen können zu schwerwiegenden und/oder lebensbedrohlichen Reaktionen führen.

Die Kontraindikation stützt sich auf Fallberichte, von schwerwiegenden Nebenwirkungen, darunter einige mit Todesfolge. Diese traten infolge von Arzneimittelwechselwirkungen zwischen Paxlovid und Immunsuppressiva, einschließlich Calcineurin-Inhibitoren auf. So soll in mehreren Fällen die Konzentrationen des Immunsuppressivums schnell auf toxische Werte angestiegen sein, was eine lebensbedrohliche Situation für die Patient:innen darstellte. Der Grund: Liegt ein erhöhter Tacrolimus-Spiegel vor, kann dies zu akuter Nierenschädigung bis hin zu akutem Nierenversagen führen. Zudem kann es zur übermäßigen Immunsuppression kommen, was schwere Infektionen begünstigt.

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