31 Medikamente werden in Deutschland in diesem Jahr patentfrei. Laut Insight Health summieren sich die Erlöse auf rund 617 Millionen Euro nach Herstellerabgabepreisen (ApU). Mit dabei sind Kombinationen und biotechnologisch hergestellte Präparate.
Einige Patentabläufe sind bereits durch: Im Januar kamen die ersten Generika zu Glivec (Imantinib, Novartis) auf den Markt; das Krebsmedikament bescherte dem Originalhersteller bislang hohe Umsätze. Insgesamt gibt es in diesem Bereich vier Patentabläufe mit einem Umsatzvolumen von 89 Millionen Euro.
Beim Blutdrucksenker Exforge (Valsartan/Amlodipin, Novartis) eroberten die Generika im Februar das Generalalphabet. Im Bereich des kardiovaskulären Systems werden bis Jahresende vier Substanzen und Kombinationen patentfrei, deren Umsätze sich auf 142 Millionen Euro summierten.
Im Mai verlor Cancidas (Caspofungin, MSD Sharp & Dohme) sein Alleinstellungsmerkmal. Bei den systemischen Antiinfektiva ist mit fünf weiteren Patentabläufen mit einem Gesamtvolumen von 130 Millionen Euro zu rechnen.
Ende des Monats fällt auch der Vermarktungsschutz für Oxycodon/Naloxon, der Targin-Hersteller Mundipharma kämpft unter Berufung auf europäische Patente um weitere Exklusivität. Aktuell kassierte TAD eine einstweilige Verfügung. In der Statistik von Insight Health ist die Kombination nicht enthalten, da das Patent eigentlich bis Ende 2018 läuft. Im Bereich Nervensystem stehen stattdessen drei kleinere Patentabläufe mit einem Volumen von drei Millionen Euro.
Ebenfalls „angezählt“ ist Tracleer (Bosentan, Actelion). Das Präparat gegen pulmonale artielle Hypertonie ist zwar für zweistelligen Millionenumsatz gut, darf aber nur von spezialisierten Ärzten verordnet werden. Im Bereich der Atemwegspräparate kommen zwei Patentabläufe auf 61 Millionen Euro.
Bei den Biosimilars gilt auch 2017 als Zwischenjahr, erst 2018 wird wieder ein Boom an neuen Präparaten erwartet. In diesem Jahr werden sechs Patentabläufe erwartet, deren Umsätze sich auf knapp 240 Millionen Euro summieren. Hier stehen im Sommer Neueinführungen von Konkurrenzprodukten zu Mabthera (Rituximab, Roche) und Enbrel (Etanercept, Pfizer) an.
Auf den Bereich „Verdauungstrakt und Stoffwechsel“ entfallen drei Patentabläufe mit einem Volumen von 30 Millionen Euro, auf den Bereich „Blut und blutbildende Organe“ zwei Patentabläufe mit 36 Millionen Euro. In der Indikation „Urogenitaltrakt“ gibt es einen Patentablauf im Wert von 3 Millionen Euro, bei den systemischen Hormone ohne Sexualhormone wird eine Substanz mit 17 Millionen Euro patentfrei. In der Rubrik „Muskel- und Skelettsystem“ gibt es zwei Abläufe im Wert von 74 Millionen Euro, in der Kategorie „Sinnesorgane“ drei weitere mit einem Volumen von 33 Millionen Euro.
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