Dass schwangere Frauen weder rauchen noch sich der Gefahr des Passivrauchens aussetzen sollten, ist hinlänglich bekannt. Wie eine Studie belegt, steigt das Risiko einer Fehlgeburt aber nicht erst bei Empfängnis. Frauen, die als Kind längere Zeit Tabakrauch ausgesetzt waren, weisen ein um 44 Prozent erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt, Totgeburt oder einer Eileiterschwangerschaft auf im Vergleich zu rauchfrei Aufgewachsenen.
In der Studie „Women’s Health Initiative Observation“ erhoben Wissenschaftler:innen des US-amerikanischen Roswell Park Cancer Institute in Buffalo, Daten von mehr als 80.000 Frauen. Alle waren einmal oder häufiger schwanger und hatten die Menopause bereits abgeschlossen. Mehr als 32 Prozent der Probandinnen erlitten mindestens eine Fehlgeburt. 4,4 Prozent der Frauen hatten eine Totgeburt und 2,5 Prozent von ihnen hatten eine Eileiterschwangerschaft.
Die Teilnehmerinnen, die in ihrem Leben mehr als 100 Zigaretten geraucht hatten, wiesen ein um 44 Prozent höheres Risiko einer Totgeburt im Vergleich zu den Nichtraucherinnen auf. Auch die Wahrscheinlichkeit für eine Eileiterschwangerschaft war bei den Raucherinnen um 43 Prozent erhöht. Das Risiko, eine Fehlgeburt zu erleiden, war für rauchende Frauen um 16 Prozent höher.
Das Erstaunliche: Frauen, die nie geraucht haben, wiesen trotzdem ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt auf, wenn sie mindestens zehn Jahrelang durch Zigarettenrauch in ihrer Umwelt zum Passivrauchen gezwungen waren. Das Risiko, eine Eileiterschwangerschaft zu erleiden, stieg für diese Frauen um 61 Prozent. Passivraucherinnen wiesen ein um 55 Prozent erhöhtes Risiko für Totgeburten, auf und Fehlgeburten mussten etwa 17 Prozent mehr Frauen erleiden.
„Diese Informationen erweitern den Kreis der Bevölkerung, die vom Passivrauch betroffen sein können, erheblich. Um Frauen und ihre zukünftigen Kinder zu schützen, würde man erwarten, dass die Politik daran festhält, den Passivrauch weiter zu eliminieren“, so Andrew Hyland, Erstautor der Studie.
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