Bundesweiter Rückgang

Parkinson-Diagnosen um bis zu 30 Prozent gesunken

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Berlin -

Die Inzidenz verschiedener Erkrankungen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) nun berichtet, sieht es bei den Parkinson-Erkrankungen erfreulicherweise anders aus: Die Zahl der Diagnosen ist zwischen 2013 und 2019 um bis zu 30 Prozent gesunken.

Morbus Parkinson umfasst verschiedene Formen. Das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS) ist die häufigste Form der Erkrankung. Sie tritt meist ist höherem Alter auf und ist durch einen fortschreitenden Verlust von Neuronen des zentralen Nervensystems charakterisiert. Dadurch kommt es zu den typischen Bewegungsstörungen:

  • Akinese: verzögerte Initiierung von Bewegungen
  • Bradykinese: Verlangsamung von Bewegungen
  • Rigor: Muskelverspannungen
  • Tremor: Muskelzittern

Zahl der Parkinson-Diagnosen geht zurück

Obwohl es sich beim IPS um eine klassische Erkrankung des Alters handelt und die Gesellschaft immer älter wird, konnten aktuelle Zahlen einen Rückgang der Diagnosen zwischen den Jahren 2013 und 2019 zeigen: „Während die Inzidenz im Mittel über alle Altersgruppen im Jahr 2013 noch bei 168 pro 100.000 Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Altersbereich ab 50 Jahren lag, sank dieser Wert bis 2019 auf 122 ab“, so das Zi. Der kontinuierliche Rückgang sei bundesweit in allen Altersgruppen ab 50 Jahren, in beiden Geschlechtsgruppen und überregional im gesamten Bundesgebiet festgestellt worden.

In früheren Jahren zeichneten sich vor allem im ländlichen Raum höhere Inzidenzen ab als in städtischen Regionen, wie der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried erklärt. Doch auch hier wird in der aktuellen Analyse ein Rückgang beobachtet. Über Gründe könne man derzeit lediglich spekulieren. „Denkbare kausale Zusammenhänge zwischen der Nutzung landwirtschaftlicher Chemikalien und dem Risiko an IPS zu erkranken, stehen angesichts der bislang häufig gefundenen erhöhten Erkrankungsrisiken in ländlichen Räumen seit geraumer Zeit im Fokus der wissenschaftlichen Debatte. Ob Veränderungen des Pestizideinsatzes ein geringeres Risiko für das Auslösen von Folgeerkrankungen wie etwa Parkinson bergen und für den Rückgang der Neuerkrankungszahlen mitverantwortlich sein könnten, muss noch weiter wissenschaftlich untersucht und validiert werden“, so Stillfried.

Behandlung erfordert intensive Zusammenarbeit

Die Parkinson-Erkrankung ist auch für das Gesundheitssystem eine große Belastung: Denn neben den neurodegenerativen Symptomen kommen häufig auch psychische Erkrankungen und alterstypische Beschwerden oder Folgeerkrankungen hinzu. Die medizinische Versorgung ist daher sehr komplex und setzt eine intensive Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzt:innen, sowie den Gesundheitsfachberufen voraus.

Parkinson ist bis heute nicht heilbar. Die medikamentöse Therapie erfolgt vor allem mit drei Wirkstoffgruppen:

  • Levodopa (L-Dopa)
  • Dopaminagonisten
  • MAO-B-Hemmer (Monoaminooxidase-B-Hemmer)
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