Überklebte Pens

Ozempic-Fälschung nicht in Lieferkette gelangt?

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Berlin -

Auch wenn die Ermittlungen zum gefälschten Ozempic noch am Anfang stehen, gibt der Hersteller Novo Nordisk jetzt vorsichtig Entwarnung: Bislang sieht es demnach nicht so aus, als ob die Ware in den deutschen Markt gelangt wäre.

„Wir möchten betonen, dass uns bisher keine hinreichenden Anhaltspunkte vorliegen, dass gefälschte Ozempic-Produkte über eine deutsche Apotheke von Patient:innen bezogen oder generell in Deutschland über den Großhandel an Apotheken vertrieben werden“, teilt eine Sprecherin mit. „Insgesamt schätzen wir das Risiko für Patient:innen, in einer deutschen Apotheke einen gefälschten Ozempic-Pen zu erhalten, aktuell als sehr gering ein.“

Ärger über Verunsicherung

Nicht glücklich ist der Konzern mit der bisherigen Kommunikation. Als Hersteller unterstütze man alle Maßnahmen, für mögliche Produktfälschungen zu sensibilisieren. „Solange allerdings keine hinreichenden Anhaltspunkte vorliegen, dass gefälschte Ware tatsächlich in eine Apotheke in Deutschland gelang ist, darf dies aus unserer Sicht keinesfalls dazu führen, insbesondere die Patientinnen und Patienten zu verunsichern und Ängste hervorzurufen. Darauf möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich hinweisen. Die bisherige Kommunikation zu dem Thema sowie daraus resultierende Berichterstattung könnte aus unserer Sicht zum Teil missverständlich sein.“

Da nicht sicher ausgeschlossen werden kann, dass die Fälschungen auf dem deutschen Markt gelandet sind, sind neben dem Regierungspräsidium Freiburg auch die Aufsichtsbehörden in anderen Bundesländern involviert. Die Steuerung hat mittlerweile das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) übernommen, das die Apotheken aufgefordert hat, jede Packung vor der Abgabe zu öffnen und zu prüfen.

Aus Österreich nach Großbritannien

199 Packungen kamen laut einer Anzeige des Regierungspräsidiums Freiburg ursprünglich von einem österreichischen Großhändler und seien Anfang September 2023 an einen weiteren Pharmahändler in Großbritannien geliefert worden. Dort seien die Arzneimittel als gefälscht erkannt worden. Mittlerweile prüfen Behörden in ganz Europa den Fall.

Der gefälschte Pen hat große Ähnlichkeit zu Apidra-Solostar. In diesem Fall hätten die Fälscher einfach ein anderes, preiswerteres Insulin mit falschen Etiketten versehen – und nur den Umkarton produziert. Von den Fälschungen gingen daher mit hoher Wahrscheinlichkeit „erhebliche Gesundheitsgefahren“ aus, teilte das Regierungspräsidium Freiburg schon in der vergangenen Woche mit. Laut Behörde liegen die Ergebnisse der Laboruntersuchungen noch nicht vor; sobald die Proben im Labor ausgewertet seien, werde man informieren.

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