Zytostatika

Oxaliplatin: Nebenwirkung an Natriumkanal APOTHEKE ADHOC, 13.11.2012 18:42 Uhr

Mechanismus entdeckt: Missempfindungen durch Oxaliplatin werden über Natriumkanäle vermittelt. Foto: DAK / Scholz
Berlin - 

Patienten, die mit dem Zytostatikum Oxaliplatin behandelt werden, leiden oft an schmerzhaften Nervenstörungen. Muskelkrämpfe und Missempfindungen können dabei so intensiv werden, dass die Therapie beendet werden muss. Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Ludwigs-Maximilians-Universität München haben nun herausgefunden, wie es zu dieser Nebenwirkung kommt: Oxaliplatin führt dazu, dass über Natriumkanäle des Subtyps 1.6 fälschlicherweise Impulse weitergegeben werden.

Die chronische Nervenschädigung werde besonders durch Kälte verstärkt. Kalte Gegenstände oder eine niedrige Zimmertemperatur können den Forschern zufolge unerträglich für die Patienten werden.

Forscher hatten Mäuse untersucht, die nicht über den speziellen Natriumkanal verfügten. Die Missempfindungen traten dabei nach Gabe von Oxaliplatin weder unter Wärme noch unter Kälte auf. Daher schlussfolgern die Wissenschaftler, dass die Nebenwirkung mit einem entsprechenden Natriumkanal-Inhibitor behandelt werden könnte. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht.