OTC-Schmerzmittel

Ibuprofen dreimal so oft wie ASS

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Berlin -

Rezeptfreie Schmerzmittel gehören zu den am häufigsten abgegebenen OTC-Arzneimitteln in Apotheken. Im vergangenen Jahr ist die Nachfrage überdurchschnittlich stark gestiegen: Der Umsatz kletterte um 6 Prozent auf 548 Millionen Euro nach Apothekenverkaufspreisen, der Absatz um 5 Prozent auf 109 Millionen Packungen. Das geht aus Daten des Marktforschungsunternehmens IMS Health hervor.

Am häufigsten griffen die Patienten demnach zu Ibuprofen: Knapp 45 Millionen Packungen mit diesem Wirkstoff wurden 2013 verkauft, das entspricht einem Marktanteil von 41 Prozent. Beim Umsatz entfallen sogar 46 Prozent auf Ibuprofen-Präparate, also 252 Millionen Euro. Das entspricht einem durchschnittlichen Packungspreis von rund 5,60 Euro.

Paracetamol kommt auf rund 31 Millionen verkaufte Packungen und somit beim Absatz auf einen Marktanteil von 28 Prozent. Beim Umsatz erreicht der Wirkstoff jedoch nur rund 60 Millionen Euro und einen Anteil von 11 Prozent. Der durchschnittliche Packungspreis für Paracetamol-Präparate liegt bei knapp 2 Euro. Sie sind damit die durchschnittlich günstigsten Mittel.

Am teuersten sind Kombinationspräparate mit Acetysalicylsäure (ASS) und Ascorbinsäure. Diese Medikamente kosten durchschnittlich rund 9,20 Euro. Trotz eines Absatzes von nur rund 7 Millionen Packungen, was einem Marktanteil von 6 Prozent entspricht, erreicht die Wirkstoffkombination beim Umsatz 60 Millionen Euro und 11 Prozent des Gesamtumsatzes.

Auch mit der Kombination ASS, Koffein und Paracetamol wurden rund 60 Millionen Euro umgesetzt. Nach Packungen erreichen Präparate wie Neuralgin, Neuranidal und Titralgan ebenfalls einen Marktanteil von 11 Prozent, was rund 12 Millionen Packungen entspricht. Der durchschnittliche Preis liegt somit bei etwa 5 Euro.

Monopräparate mit ASS kommen nach Umsatz auf knapp 50 Millionen Euro und somit 9 Prozent. Rund 8 Millionen Packungen wurden zu einem durchschnittlichen Preis von rund 6,50 Euro abgegeben.

Diclofenac erreicht beim Umsatz den sechsten Platz: Mit dem Wirkstoff wurden 2013 in Apotheken rund 38 Millionen Euro umgesetzt, das entspricht 7 Prozent des Gesamtumsatzes. Insgesamt wurden rund 4 Millionen Packungen abgegeben. Diclofenac erreicht damit einen Marktanteil von 4 Prozent. Ein Packung kostet durchschnittlich etwa 8,80 Euro.

Laut IMS Health kaufen Patienten bei akuten Schmerzen eher in der Apotheke vor Ort ein. Dementsprechend entfallen rund 90 Prozent der OTC-Schmerzmittelpackungen auf diesen Vertriebsweg. Die übrigen 10 Prozent gelangten über den elektronischen oder telefonischen Bestellweg zu den Verbrauchern.

Einen nennenswerten Zuwachs verzeichnet das Marktforschungsunternehmen bei N3-Packungen: In der Offizin seien im vergangenen Jahr 12 Prozent mehr der Großpackungen abgegeben worden, im Versandhandel sogar 18 Prozent mehr.

Insgesamt ist der Schmerzmittelverbrauch laut IMS Health seit zehn Jahren rückläufig: Wurden 2004 noch 2,4 Milliarden Zähleinheiten – die Anzahl der verkauften Tabletten, Portionsbeutel oder bestimmter Salbenzentimeter – verkauft, waren es im vergangenen Jahr 2,2 Milliarden Einheiten. Immerhin ging es 2013 wieder bergauf: 2012 zählte IMS nur 2,1 Milliarden Einheiten. Für den Anstieg sorgte dem Marktforschungsunternehmen zufolge die ausgeprägte Erkältungssaison in den ersten Monaten.

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