OTC-Produkte

Dolormin: Zurück zum Wesentlichen

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Berlin -

Der US-Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson (J&J) räumt sein OTC-Porfolio in Deutschland auf. Einige Packungsgrößen und Angebotsformen wurden aus dem Sortiment genommen, darunter mehrere Varianten der Marke Dolormin. Microklist wird ab sofort ausschließlich unter der Marke Microlax vertrieben. Auch bei Nicorette und Reactine gibt es Veränderungen.

Wie bei anderen OTC-Herstellern auch, ist das Sortiment bei J&J in den vergangenen Jahren gewachsen. Dem Klassiker Dolormin mit 200 Milligramm Ibuprofen – rezeptfrei seit 1989 – wurden 1998 das doppelt so starke Dolormin extra sowie das Granulat Dolormin instant zur Seite gestellt. Seitdem hat der Konzern versucht, den Generikaanbietern mit immer neuen Varianten seines Markenprodukts den Platz in der Sichtwahl zu verbauen.

Im Jahr 2000 wurde das baugleiche Dolormin Migräne als Filmtablette und Granulat eingeführt, 2002 als Zäpfchen. Der Kindersaft kam 2001 beziehungsweise 2004 auf den Markt; seitdem wird auch die 2002 eingeführte Variante für Frauen mit dem Wirkstoff Naproxen als Dolormin GS zur Anwendung bei Gelenkschmerzen vermarktet. Die jüngsten Neuzugänge waren Dolormin compact – eine Variante von Dolormin instant zur Anwendung bei Erkältungsschmerzen und Fieber aus dem Jahr 2008 – sowie Dolortriptan mit Almotriptan und Dolormin Mobil Gel als Nachfolger des Ketoprofen-haltigen Schmerzgels (beide 2011).

Offenbar waren nicht alle dieser „Line extensions“ erfolgreich. Dolormin Compact, instant sowie Migräne-Granulat und -Zäpfchen wurden einer J&J-Sprecherin zufolge zum Jahreswechsel eingestellt, da sie am Markt keine relevante Bedeutung hatten und immer weniger nachgefragt wurden. Dasselbe gilt für das Mobil Gel, das neben Voltaren und den Ibuprofen-Gels anderer Hersteller nie eine nennenswerte Marktposition erzielen konnte.

Außerdem verschwindet die 7er-Packungsgröße des Antiallergikums Reactine (Cetirizin); die 14er- und 21er-Varianten bleiben im Sortiment. Hier war der Umsatz durch die zeitgleich eingeführten Generika von Anfang an groß; allenfalls mit Reactine duo, der Kombination mit Pseudoephedrin, werden in diesem Bereich noch größere Umsätze erzielt.

Microklist wurde vor einiger Zeit in die international verwendete Marke Microlax unbenannt; die Restbestände unter dem alten Namen wurden der Sprecherin zufolge zum Jahresende aus dem Vertrieb genommen. Schließlich wird bei Nicorette aufgeräumt: Weil sich das vor einem Jahr eingeführte Spray – trotz seines hohen Preises – sehr erfolgreich entwickelt, werden fast alle Packungsgrößen des Inhalers und die Microtab Sublingualtabletten vom Markt genommen.

J&J kommt in Deutschland auf Erlöse von rund 200 Millionen Euro auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP), davon entfallen rund 50 Millionen Euro auf Dolormin, jeweils rund 30 Millionen Euro auf Regaine und Imodium, rund 20 Millionen Euro auf Olynth sowie jeweils rund 10 Millionen Euro auf Nicorette, Livocab und Microklist. Kleinere Marken sind Reactine, Hexoral, Daktar, Epi Pevaryl, Imogas, Nizoral, Terzolin und Visine. Im Mass Market werden außerdem Compeed, Listerine, Neutrogena, o.b. und Penaten vertrieben. Von der Konzerntochter Lifescan kommen die Blutzuckerteststreifen der Marke One Touch.

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