Knochenkrebs

Orphan Drug gegen Osteosarkom APOTHEKE ADHOC, 12.02.2010 15:29 Uhr

Berlin - 

Für die Behandlung des bösartigen Knochenkrebs steht mit Mepact (Mifamurtid) ab sofort ein neues Arzneimittel zur Verfügung. Vertrieben wird das als Orphan Drug eingestufte Präparat vom japanische Pharmaunternehmen Takeda. Mepact ist zur Behandlung hochmaligner nicht metastasierender Osteosarkome bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen indiziert. Das Präparat wird als intravenöse Infusion in Kombination mit anderen Arzneimitteln verwendet, nachdem der Tumor operativ entfernt worden ist.

Mifamurtid ist ein Immunmodulator, der Makrophagen und Monozyten aktiviert. Wie genau der Wirkstoff bei Osteosarkom wirkt, ist nach Angaben der Europäischen Arzneimittelagentur EMA nicht vollständig bekannt. Es werde davon ausgegangen, dass er die weißen Blutzellen anregt, chemische Stoffe freizusetzen, die die Krebszellen
abtöten.

Mifamurtid ist nach Angaben von Takeda seit mehr als 20 Jahren der erste neu zugelassene Wirkstoff für die Behandlung des Osteosarkoms, der die Überlebenszeit der Patienten verlängern kann. In einer klinischen Studie an 662 Patienten konnte die zusätzliche Verabreichung von Mepact im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie demnach das Gesamtüberleben signifikant von 70 auf 78 Prozent in der Beobachtungszeit von sechs Jahren verbessern. Das Sterberisiko sei um annähernd ein Drittel reduziert worden.

Das Osteosarkom ist eine seltene, in vielen Fällen zum Tod führende Erkrankung. In Europa gibt es ungefähr 1200 neue Krankheitsfälle pro Jahr, meist sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betroffen. Die Standardbehandlung des Osteosarkoms ist die operative Tumorentfernung in Verbindung mit einer Kombinations-Chemotherapie vor und nach dem chirurgischen Eingriff.