Onkologie

Orale Krebstherapie nimmt zu

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Die orale Therapie bei Krebs wird Experten zufolge immer wichtiger: „Es gibt immer mehr neue Substanzen in Tablettenform“, sagte Professor Dr. Petra Feyer, Chefärztin der Klinik für Strahlentherapie, Radioonkologie und Nuklearmedizin im Vivantes-Klinikum Berlin.

Krebspatienten, die diese Form der Behandlung bekommen, müssen nicht mehr über eine längere Zeit ein- oder mehrmals wöchentlich für Infusionen ins Krankenhaus kommen. Sie nehmen stattdessen für etwa zwei Jahre Pillen zu Hause ein, unterbrochen von Einnahmepausen.

Die orale Therapie kommt jedoch nicht bei jeder Krebsart und jedem Erkrankungsstadium infrage. Vor allem bei Darmtumoren, Brustkrebserkrankungen sowie Lungen- und Kopf-Hals-Tumoren ist sie eine Behandlungsmöglichkeit. Nicht für alle Chemotherapien sei nachgewiesen, dass die orale Behandlung genauso wirksam sei wie die Infusion, so Feyer.

Problematisch sei allerdings, dass nach einem Jahr zum Beispiel nur noch etwa 60 Prozent der Brustkrebspatientinnen ihrer oralen Therapie treu sind. „Man muss immer genau auswählen, für welchen Patient sie geeignet ist“, betonte Feyer. „Die Patienten begreifen oft nicht, dass die Tabletten für ihr Überleben wichtig sind.“ Die orale Therapie müsse für sie aber ein „Stück Normalität des Tages“ werden.

Inwieweit das gelingt, hänge nicht nur von der Persönlichkeit des Patienten ab. Auch das Umfeld wie der Partner, der an die tägliche Einnahme erinnert, spiele eine große Rolle. Ärzte müssten ihren Patienten außerdem vermitteln, dass Nebenwirkungen wie Hautveränderungen vorübergehen und keinesfalls ein Grund sein sollten, die Tabletten abzusetzen.

 

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