Antihypertonikum

Operation gegen Bluthochdruck dpa, 28.04.2011 15:30 Uhr

Mannheim - 

Eine Operation kann Patienten mit Bluthochdruck helfen, bei denen keine Medikamente anschlagen. Bei dem Eingriff werden überaktive Nierennerven verödet, wodurch die Ausschüttung blutdrucksteigernder Hormons Adrenalin verringert wird. Das berichtete Professor Dr. Michael Böhm von der Uniklinik Homburg/Saar auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.

Bisher wurden laut Böhm fast 50 Patienten, bei denen auch unterschiedliche Medikamente nicht halfen, auf diese Weise erfolgreich behandelt. Der Bluthochdruck verringerte sich den Angaben zufolge nach fünf bis sechs Wochen deutlich. „Die Ergebnisse sind beeindruckend, wir sind sehr optimistisch“, sagte Böhm. Sollten weitere Studien positiv ausfallen, dürfte sich das neue Verfahren in der regulären Therapie etablieren.

Bei Bluthochdruck schüttet die Nebenniere häufig vermehrt Stresshormone wie Adrenalin aus. Bei dem Eingriff, der etwa 30 bis 60 Minuten dauert, wird über die Nierenarterie ein Katheter eingeführt. Die überaktiven Nervenenden, die für die Hormonausschüttung verantwortlich sind, werden mit Hochfrequenzstrom verödet. Die Patienten werden lokal betäubt und erhalten ein Schmerzmittel. Bisher gab es bei dem Eingriff den Angaben zufolge keine Probleme.