Die EU-Kommission hat Cyramza (Ramucirumab) für zwei weitere Indikationen die Zulassung erteilt. Zukünftig darf das Krebsmedikament von Hersteller Lilly auch bei erwachsenen Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und bei metastasierendem kolorektalem Karzinom (mCRC) eingesetzt werden.
Voraussetzung für den Einsatz bei NSCLC ist eine vorangegangene, erfolglose Chemotherapie mit platinhaltigen Medikamenten. Der Einsatz erfolgt gemeinsam mit Docetaxel. Die Behandlung von mCRC soll in in Kombination mit Irinotecan, Folinsäure und 5-Fluorouracil (FOLFIRI) erfolgen und ist Fällen vorbehalten, in denen die Tumorerkrankung trotz Therapie mit Bevacizumab, Oxaliplatin und Fluoropyrimidin weiter fortgeschritten ist.
Der monoklonale Antikörper ist seit 2015 als Orphan Drug allein oder in Kombination mit Paclitaxel für die Second-Line-Therapie von Patienten mit fortgeschrittenem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs zugelassen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte dem Arzneimittel einen geringen Zusatznutzen bescheinigt. In den USA erfolgte im vergangenen Jahr die Erweiterung der Zulassung auch für mCRC und NSCLC.
Ramucirumab ist ein Tyrosinkinase-Inhibitor. Die Wirkung beruht auf einem Antagonismus am vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 (VEGFR2). Dadurch werden die Aktivität der Tyrosinkinase unterbunden und die Angiogenese der Tumorzellen gehemmt.
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