Onkologie

Pertuzumab in Studie bestätigt

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Berlin -

Brustkrebs ist mit mehr als 70.000 Betroffenen pro Jahr die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Die Kombination von Pertuzumab (Perjeta, Roche) mit Trastuzumab (Herceptin, Roche) und Docetaxel (Taxotere, Sanofi) hat sich zur Behandlung des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms als First-Line-Therapie in einer Studie bestätigt.

Der HER2-positive Brustkrebs beruht auf einem hohem Anteil an Human-Epidermal-Growth-Factor-Rezeptoren auf der Zelloberfläche. Signale werden über den dimerisierenden Rezeptor ins Zellinnere und in den Zellkern geleitet. Eine normale Zelle besitzt nur wenige HER2, eine HER2-positive Tumorzelle hingegen viele. Teilen sich die Zellen häufig, kommt es zum unkontrollierten und schnellen Tumorwachstum.

Pertuzumab greift am HER2 an und unterbricht die Proliferation der Zellen, das Zellwachstum wird gehemmt und führt schließlich zum Tod der Tumorzellen. Der monoklonale Antikörper hemmt die Dimerisierung und wirkt somit zytostatisch. Die Prognose der Patientinnen hat sich unter der Therapie verbessert.

Die als First-Line-Therapie zugelassene Kombination zur Behandlung des metastasierten HER2-positiven Mammakarzinoms aus Pertuzumab/Trastuzumab/Docetaxel verlängerte das mediane Gesamtüberleben um etwa 16 Monate auf fast fünf Jahre gegenüber der Therapie mit Herceptin/Docetaxel. Beim neoadjuvanten Einsatz von Perjeta/Herceptin und Chemotherapie waren nach drei Jahren etwa 90 Prozent der Patientinnen krankheitsfrei. Das Perjeta-Regime konnte die Rate an pathologischen Komplettremissionen gegenüber einer alleinigen Behandlung mit Herceptin/Chemotherapie nahezu verdoppeln.

Der Wirkstoff ist zugelassen zur Behandlung von HER2-positivem, lokal fortgeschrittenem, inflammatorischem, chirurgisch nicht entfernbarem oder frühem Mammakarzinom mit hohem Rezidivrisiko und nur in Kombination mit Trastuzumab und Docetaxel. Pertuzumab und Trastuzumab greifen an anderen Bindungsstellen an und besitzen somit eine synergistische Wirkung.

Die häufigsten Nebenwirkungen der Kombinationstherapie sind Durchfall, Haarausfall, Verringerung der Leukozytenzahl, Magenverstimmung, Müdigkeit, Hautausschlag und periphere Neuropathie.

Die doppelte Antikörperblockade plus Chemotherapie ist seit 2015 zudem für die Neoadjuvanz des HER2-positiven Mammakarzinoms zugelassen. Studienergebnisse für die Adjuvanz werden im nächsten Jahr erwartet.

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