Das Pharmaunternehmen BioNTech bereitet sich auf die Markteinführung von gleich zwei angepassten Omikron-Impfstoffen vor. Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen könnte die Auslieferung der Vakzine, bereits ab Oktober 2022 beginnen, wie das Unternehmen mitteilte. Beide Impfstoffe könnten damit rechtzeitig zur Unterstützung der Booster-Kampagnen im Herbst zur Verfügung stehen.
Kürzlich hatten BioNTech und sein US-Partner Pfizer die Einreichung des Zulassungsantrags bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA abgeschlossen. Eingereicht wurde der Antrag für einen der beiden Booster, eine Kombination des bestehenden Impfstoffs Comirnaty mit einem Impfstoffkandidaten, der das Spikeprotein der Omikron-Variante BA.1 adressiert. Der genannte Impfstoff ist noch nicht zugelassen, wird aber bereits seit dem Frühjahr produziert.
„Unsere Covid-19-Produktpipeline umfasst variantenangepasste Impfstoffkandidaten sowie Impfstoffkandidaten der nächsten Generation, die auf einen längeren und breiteren Schutz abzielen", sagte BioNTech-Chef Ugur Sahin. Die USA hingegen konzentrieren sich auf einen Booster der sich gegen den Wildtyp des Virus und gegen die vorherrschenden Varianten BA.4/5 richtet. Eine erste Charge dieses Vakzins könnte ebenfalls bereits ab Oktober ausgeliefert.
Das Prüfverfahren für den Impfstoff von BioNTech und Pfizer hatte die EU-Arzneimittelbehörde EMA Mitte Juni gestartet. Zudem prüft die EMA einen angepassten Impfstoff des US-Herstellers Moderna, der ebenso wie das Vakzin von BioNTech/Pfizer auf der mRNA-Technologie basiert.
Laut WHO befinden sich derzeit 334 Corona-Impfstoffe in der Entwicklung. Die deutsch-dänische Biotech-Firma Bavarian Nordic arbeitet an einem universellen Booster-Impfstoff. Dieser soll generell als Auffrischung nach der ersten Immunisierung dienen.
Mit einer Zulassung ist allerdings nicht vor 2023 zu rechnen.
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