Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf für eine Reihe von Vitaminen und Mineralstoffen: Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung benötigen Schwangere 100 Prozent mehr Eisen, 58 Prozent mehr Vitamin B, 43 Prozent mehr Zink und 38 Prozent mehr Vitamin A. Laut Öko-Test enthalten jedoch viele Nahrungsergänzungsmittel, die speziell für Schwangere in Apotheken und Drogerien erhältlich sind, Vitamine und Mineralstoffe in Mengen, die „weit über den tatsächlichen Bedarf hinausgehen“.
Von den 17 getesteten Präparaten schnitt lediglich das Produkt „GynVital“ von Jenapharm mit „sehr gut“ ab; Mercks „Femibion“ und „Folio“ von SteriPharm beurteilten die Tester mit „gut“. Während Präparate von Milupa, Hipp und Mammut Pharma mit „ausreichend“ oder „mangelhaft“ bewertet wurden, erhielten „Centrum“ (Pfizer), „Femi-Peri Natal“ (Twardy), Doppelherz (Queisser) und „Orthomol Natal“ nur „ungenügend“.
Punktabzug gab es vor allem, wenn einzelne Bestandteile auffällig hoch waren. Neben Jod, Zink galt dies vor allem für Folsäure, die Vitamine B12, D und E beziehungsweise Niacin. Der Zusatz von Eisen, Mangan, Kupfer und Betacarotin wurde ebenfalls kritisch bewertet.
Orthomol nahm prompt Stellung und kritisierte die Kriterien von Öko-Test als fachwissenschaftlich nicht nachvollziehbar. In 34 Studien sei der Nutzen der beanstandeten Vitamine und Mineralstoffe belegt.
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