Rote-Hand-Brief

Ödeme nach Octenisept APOTHEKE ADHOC, 20.02.2009 11:38 Uhr

Berlin - 

Wird das Hautantiseptikum Octenisept (Octenidindihydrochlorid, Phenoxyethanol) bei Stichverletzungen unter Druck ins Gewebe eingebracht, kann es zu Ödemen und Gewebeschädigungen kommen. Auf diese Gefahr weist der Hersteller Schülke & Mayr in einem Rote-Hand-Brief hin. Mehrere Fälle seien nach nicht bestimmungsgemäßer Anwendung bei der Erstversorgung von Stichverletzungen im Handbereich aufgetreten. In den meisten Fällen war eine nachträgliche chirurgische Intervention notwendig.

In allen Fällen sei die Lösung zum Reinigen und Desinfizieren unter Druck in den Stichkanal eingebracht worden und konnte deshalb nicht wieder abfließen. Die mangelnde Absorption der im Gewebe verbliebenen Mengen habe wahrscheinlich zu den Nebenwirkungen geführt, vermutet der Hersteller.

Bereits 2004 waren entsprechende Nebenwirkungen gemeldet worden. Der Hersteller hatte daraufhin einen Warnhinweis in die Gebrauchs- und Fachinformation aufgenommen. Im vergangenen Jahr wurde dieser um eine „Boxed Warning“ ergänzt. Der aktuelle Rote-Hand-Brief sollen anlässlich neuer Meldungen erneut darauf hinweisen, dass Octenisept nicht unter Druck ins Gewebe eingebracht werden darf.