Roche hat neue Daten zu seinem MS-Mittel Ocrevus (Ocrelizumab) veröffentlicht: Demnach kann der monoklonale Antikörper das Fortschreiten der Erkrankung bei dem Großteil der Patient:innen verhindern.
Ocrevus hatte im Januar 2018 die EU-Zulassung erhalten und kam nur wenige Wochen später auf den Markt. Beim Wirkstoff Ocrelizumab handelt es sich um einen humanisierten monoklonalen Antikörper, der sich von dem bekannten Krebs- und Rheumamittel Rituximab ableitet. Der Wirkstoff richtet sich selektiv gegen CD20-positive B-Lymphozyten. Diese speziellen Immunzellen sind vermutlich für die Schädigung der die Nervenfasern schützenden Myelinscheiden und der Axone verantwortlich.
Das Arzneimittel vermag diese Neurodegenerationen auszubremsen. Ocrelizumab bindet spezifisch an CD20-positive B-Zellen und interagiert nicht mit Zellen des Immunsystems. Neue B-Zellen werden weiterhin gebildet, das Gedächtnis des Immunsystems wird nicht beeinträchtigt. Entzündungen werden dagegen unterdrückt, Schübe vermindert und die fortschreitende Behinderung verlangsamt.
Bei einer Zwischenauswertung der Consonance-Studie nach einem Jahr konnte nun gezeigt werden, dass 75 Prozent der Patient:innen mit sekundär progredienter multipler Sklerose (SPMS) und primär progredienter MS (PPMS) keine Anzeichen für ein Fortschreiten der Erkrankung aufwiesen, teilte Roche mit. Zudem seien zusätzliche Daten zu Behandlungsunterschieden bei neu diagnostizierten MS-Patient:innen nach ethnischer Zugehörigkeit erhoben und ausgewertet worden.
Die zusätzlichen Daten zu den Behandlungsunterschieden würden an der 74. Jahrestagung der American Academy of Neurology (AAN) vorgestellt, hieß es weiter. Diese findet Anfang April in Seattle statt. Die Consonance-Daten würden dann virtuell Ende April präsentiert.
APOTHEKE ADHOC Debatte