Auch die zweite Prüfung von Trajenta (Linagliptin) hat zu keinem besseren Ergebnis geführt: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) attestiert dem Antidiabetikum erneut keinen Zusatznutzen. Bei Boehringer Ingelheim und Eli Lilly trifft die Entscheidung auf Unverständnis. Die Hersteller sehen die „Therapievielfalt bei Typ-2-Diabetes“ gefährdet. In Deutschland wird das Präparat nun nicht auf den Markt kommen.
Laut G-BA ist die Nichtunterlegenheit von Trajenta zweifelhaft. Zudem konnte das Präparat nicht zeigen, dass bei Diabetes-Patienten die Herzinfarktrate gesenkt wurde. Im Dezember 2012 hatte bereits das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zum zweiten Mal keinen Zusatznutzen gesehen. Das IQWiG bemängelte auch diesmal fehlendes Studienmaterial. Zudem sei bei starker Blutzuckersenkung das Risiko für Schlaganfälle erhöht gewesen.
Die Hersteller kritisieren die Entscheidung. Demnach führe das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) in seiner jetzigen Form in eine Sackgasse. Ohne Nachbesserung könnten deutsche Patienten so vom medizinischen Fortschritt abgekoppelt werden. Laut Boehringer sei es „bedauerlich, dass wir ein in Deutschland entwickeltes und hergestelltes Medikament nun auf dem heimischen Markt nicht anbieten können.“
APOTHEKE ADHOC Debatte