Erfolg für fünf neue Arzneimittel: Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat die Nutzenbewertung für die Hepatitis-C-Medikamente Exviera (Dasabuvir) und Viekirax (Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir) von AbbVie, das COPD-Präparat Duaklir Genuair (Aclidiniumbromid/Formoterol) von AstraZeneca sowie das Diabetesmittel Trulicity (Dulaglutid) und das Krebsmedikament Cyramza (Ramucirumab) von Lilly abgeschlossen. Alle haben einen Zusatznutzen bescheinigt bekommen.
Dulaglutid bescheinigt das IQWiG einen Anhaltspunkt für einen Zusatznutzen. Lilly vertreibt den Wirkstoff unter dem Handelsnamen Trulicity. Für die Kombination mit kurzwirksamem Insulin, mit oder ohne Metformin, sehen die Experten den Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen. Für die Kombination mit langwirksamem Insulin, die Monotherapie und Kombinationen mit einem oder zwei oralen Antidiabetika ist ein Zusatznutzen laut IQWiG hingegen nicht belegt.
Das ebenfalls von Lilly vermarktete Cyramza, ein monoklonaler Antikörper, der bei fortgeschrittenem oder metastasierendem Magenkrebs eingesetzt wird, gilt als Orphan Drug. Der Zusatznutzen für Medikamente dieser Gruppe gilt mit der Zulassung als belegt. Das Ausmaß wird durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) bewertet.
Bei Dasabuvir sieht das IQWiG Hinweise auf einen Zusatznutzen, wenn die Patienten noch keine Leberzirrhose aufweisen und es sich um eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus vom Genotyp 1a handelt. Liegt Genotyp 1b vor, gilt dies nur für therapienaive, nicht aber für therapieerfahrende Patienten. Das Ausmaß des Zusatznutzens ist jedoch nicht quantifizierbar. Für sieben weitere Patientengruppen lässt sich aus Sicht des IQWiG aus dem Dossier kein Zusatznutzen ableiten.
Für Viekirax sehen die Experten für dieselben drei Patientengruppen einen Zusatznutzen. Für 13 weitere Patientengruppen ließe sich hingegen kein Zusatznutzen ableiten. Zwar habe der Hersteller für alle 16 (Viekirax) beziehungsweise 10 (Exviera) Gruppen abgebildet, allerdings seien nur die Daten für drei Patientengruppen aussagekräftig. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte sich im November für die Zulassung der beiden Präparate ausgesprochen.
Bei der Kombination Aclidiniumbromid/Formoterol, die Almirall zusammen mit Forest entwickelt hat und die AstraZeneca im vergangenen Jahr übernommen hat, sieht das IQWiG für bestimmte Patientengruppen einen Zusatznutzen. Das Präparat Duaklir Genuair ist seit November für die Dauertherapie von Erwachsenen mit COPD zugelassen.
Bei COPD-Patienten mit mittlerem Schweregrad (Stufe II) sieht das IQWiG einen Hinweis auf einen geringen Zusatznutzen von Aclidiniumbromid/Formoterol. Bei Erwachsenen mit Stufe III und weniger als zwei Exazerbationen im Jahr ergibt sich demnach ein Beleg für einen beträchtlichen Zusatznutzen gegenüber der Vergleichstherapie. Für schwerer Erkrankte lassen die Daten hingegen keine Aussagen über einen größeren oder geringeren Nutzen zu.
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