Cosentyx mit beträchtlichem Zusatznutzen APOTHEKE ADHOC, 30.11.2015 10:03 Uhr
Erfolgsmeldung für Novartis: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bescheinigt dem Antipsoriatikum Cosentyx (Secukinumab) einen beträchtlichen Zusatznutzen für die Behandlung der mittelschweren bis schweren Plaque-Psoriasis bei erwachsenen, mit Biologika vorbehandelten Patienten. Jetzt kann der Schweizer Konzern mit Rückenwind in die Preisverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband gehen.
Bei Patienten, die bereits mit Biologika wie Adalimumab oder Infliximab vorbehandelt wurden, zeigt Cosentyx einen beträchtlichen Zusatznutzen. Die Symptomatik wie Schuppung, Juckreiz und Schmerz gehe signifikant zurück, bestätigt der G-BA. Immerhin einen geringen Zusatznutzen bescheinigten die Gutachter dem Produkt nach Vorbehandlung mit anderen Arzneimitteln. Hier zeigte sich in den Studien zwar keine Verbesserung der Symptomatik. Insgesamt konnten aber eine Verbesserung der Lebensqualität und des Ansprechens auf die Therapie festgestellt werden.
Einen Zusatznutzen für nicht-vorbehandelte Patienten sah der G-BA nicht. Novartis hatte keine Studien für einen direkten Vergleich mit der zweckmäßigen Standardtherapie vorweisen können, sondern musste sich auf indirekt vergleichende Daten berufen. Diese reichten aus Sicht des G-BA jedoch für einen Zusatznutzen nicht aus.
Cosentyx ist ein humaner monoklonaler Antikörper, der selektiv Interleukinrezeptoren neutralisiert und damit die Freisetzung von Entzündungsfaktoren blockiert. IL-17A ist in hohen Konzentrationen in von Psoriasis betroffener Haut zu finden und ein bevorzugtes Ziel für experimentelle Therapien.
In klinischen Studien haben laut Novartis mindestens 70 Prozent der Patienten in den ersten 16 Wochen der Behandlung klare Haut oder fast klare Haut erreicht. In der Mehrheit konnte das Ergebnis im Laufe der Behandlung bis in die 52. Woche aufrecht erhalten werden.
In einer klinischen Phase-III-Studie konnte die Überlegenheit von Cosentyx gegenüber Stelara (Ustekinumab) gezeigt werden. Zudem zeigte eine weitere Studie die Überlegenheit gegenüber Enbrel (Etanercept, Pfizer). Das Sicherheitsprofil von Cosentyx war günstig.
Im Januar hatte Novartis die Zulassung für Cosentyx erhalten. Erst in der vergangenen Woche wurde die Indikationen durch die EU-Kommission erweitert: Cosentyx kann nun auch zur Therapie von Psoriasis-Arthritis (PsA) und Spondylitis ankylosans (AS) verschrieben werden. Beide neuen Indikationen sind für die Second-Line-Therapie zugelassen.