IQWiG

Nutzen der Glinide nicht belegt

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Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat den Nutzen der langfristigen Anwendung von Gliniden bei Diabetes Typ II untersucht. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: Der Nutzen der Wirkstoffe sei aufgrund fehlender Studien nicht belegt, teilte das IQWiG mit. Repaglinid ist seit zehn, Nateglinid seit acht Jahren in Deutschland zugelassen. Dennoch gebe es bislang keine relevanten Studien, die länger als 14 Monate dauerten.

Der Vergleich mit anderen Therapien war dem Institut zufolge nur teilweise möglich. Studien, die Glinide mit neueren blutzuckersenkenden Mitteln wie Inkretinmimetika oder Gliptinen sowie mit bereits etablierte Antidiabetika wie Insulin oder Glitazonen gegenüber stellten, fehlten den Angaben zufolge. Im Vergleich zu Metformin und Sulfonylharnstoffe haben Glinide dem IQWiG zufolge keine Vorteile.

Inwiefern Glinide das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse beeinflussen, konnten die Wissenschaftler nicht bestimmen. Die kleinen Fallzahlen ließen keinen deutlichen Schluss auf einen Schaden oder Nutzen zu. Hinsichtlich der Studienlage sieht das IQWiG insgesamt Nachholbedarf.

Ob das Untersuchungsergebnis Einfluss auf die Erstattung von NovoNorm (Repaglinid, NovoNordisk) und Starlix (Nateglinid, Novartis) durch die Krankenkassen hat, muss nun der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) entscheiden. Das Gremium hatte im vergangenen Jahr beschlossen, kurzwirksame Insulinanaloga auch für Typ-1-Diabetiker aus dem Leistungskatalog der Kassen zu streichen. Der Entscheidung war eine Bewertung des IQWiGs vorausgegangen, die den Zusatznutzen der Insulinanaloga durch Studien als nicht hinreichend belegt angesehen hatte.

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