Novavax – warten auf den Totimpfstoff Alexandra Negt, 13.10.2021 15:22 Uhr
Eigentlich hatte Novavax die Übermittlung des kompletten Zulassungsantrages für das dritte Quartal geplant. Nun veröffentlicht der Hersteller die vollständigen Ergebnisse der Phase-III-Zulassungsstudie. Noch in diesem Jahr soll das Vakzin als erster Totimpfstoff in der EU zugelassen werden.
Beim Impfstoffkandidaten NVX-CoV2373 von Novavax handelt es sich um einen Totimpfstoff mit gentechnisch hergestelltem Virusantigen auf Nanopartikel-Technologie. Ein Adjuvans auf Saponin-Basis soll die Wirksamkeit erhöhen.
Totimpfstoffe sind vielfältig
Unter einem Totimpfstoff versteht man ein Vakzin, das nicht mehr reproduktionsfähige Krankheitserreger oder Bestandteile dieser enthält. Die Gruppe der Totimpfstoffe kann aufgeteilt werden in Vollimpfstoffe (ganze inaktivierte Viren), Spaltimpfstoffe (inaktive Teile des Virus), Subunit-Impfstoffe (spezifische Komponenten des Virus, herausgelöst oder rekombinant hergestellt) und Konjugat-Impfstoffe (Antigen gebunden an Proteinträgermolekül), Toxoidimpfstoffe (inaktivierte Toxine des Virus).
Das Wirkprinzip von NVX-CoV2373 beruht auf der direkten Gabe von künstlich hergestellten Oberflächenproteinen des Virus. Das Spike-Protein wird also direkt bei der Immunisierung verabreicht und muss nicht in der Zelle aufgebaut werden. Viele Bürger:innen warten auf diesen Impfstoff, da er auf einer bereits länger erprobten Technologie basiert. Grob lässt er sich den Subunit-Impfstoffen zuordnen.
Studie bestätigt gute Wirksamkeit
Die Prevent-Studie schloss knapp 30.000 Proband:innen mit ein. Das mittlere Alter betrug 47 Jahre. Durchgeführt wurde die Studie in den USA und Mexiko. Der Impfstoff zeigt eine Gesamtwirksamkeit von 90,4 Prozent. Bei schweren und tödlichen Verläufen ist die Wirksamkeit noch höher. Das Impfregime umfasste zwei Injektionen im Abstand von 21 Tagen mit jeweils 5 μg Impfstoff (entsprechend 0,5 ml).
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehörten Kopf- und Muskelschmerzen, Unwohlsein und Müdigkeit. Fieber trat nur bei 1 Prozent der Proband:innen auf. Alle unerwünschten Ereignisse traten vermehrt nach der zweiten Impfung auf. Innerhalb von einem Tag nahmen die Symptome wieder ab.