Notfall-Antibiotikum

Colistin-Resistenz in USA nachgewiesen

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Berlin -

In Deutschland bereits nachgewiesene und gegen das Notfall-Antibiotikum Colistin resistente Bakterien sind nun auch in den USA aufgetaucht. Das für die Resistenz verantwortliche Gen mcr-1 sei in einer Bakterienprobe einer 49-Jährigen aus Pennsylvania entdeckt worden, schreiben Forscher im Fachjournal „Antimicrobial Agents and Chemotherapy“. Colistin kommt zum Einsatz, wenn verbreitete Antibiotika nicht mehr helfen.

Im Januar hatte das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) berichtet, dass das Gen mcr-1 in Bakterienproben von Menschen nachgewiesen worden und bei Nutztieren weit verbreitet sei.

Das Gen macht insbesondere Darmbakterien gegen Colistin resistent. Das Medikament wurde nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in den vergangenen Jahren wieder häufiger verwendet. Es diene als „eine letzte verbliebene Therapieoption“.

Als kritisch bewerten Experten, dass das Resistenz-Gen mcr-1 zwischen Bakterienstämmen übertragbar ist – im Gegensatz zu bisher bekannten Colistin-Resistenzen. Es kann von harmlosen Darmkeimen auf Krankheitserreger übergehen und die Behandlung gegen diese erschweren. Die Direktorin der Weltgesundheitsorganisation WHO, Margaret Chan, sprach im Februar von einer Krise globalen Ausmaßes.

Das erst Ende 2015 in China entdeckte Gen macht insbesondere Darmbakterien gegen Colistin resistent. Das relativ alte Medikament wird laut Robert Koch-Institut (RKI) in den vergangenen Jahren wieder häufiger verwendet, als „eine letzte verbliebene Therapieoption“. Mediziner berichten von nicht unerheblichen Nebenwirkungen. Deutsche Proben von Colistin-resistenten Bakterien waren nach dem Fund bei Tieren und Menschen in China gezielt auf das Gen mcr-1 untersucht worden.

Den Forschern zufolge, kommt das Gen mindestens seit 2011 in Deutschland vor. Wie verbreitet es ist und in welche Richtung es zwischen Tier und Mensch übertragen wird, lasse sich aber noch nicht beantworten. Auch ältere Proben werden derzeit nun untersucht. Das Resistenz-Gen wurde auch in anderen europäischen Ländern bereits bei Tieren und Menschen nachgewiesen. Dänische Behörden fanden es laut BfR Anfang Dezember 2015 auch in Proben von deutschem Geflügelfleisch.

Zum Schutz rät das BfR zu „sorgfältiger Küchenhygiene“, so dass Keime nicht von rohem Fleisch auf andere Lebensmittel übertragen werden können. Zudem solle Fleisch gründlich durcherhitzt werden.

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