Mehr als 1700 Infektionen in Thüringen

Norovirus: Hygiene ist der beste Schutz

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Berlin -

In Thüringen sind in diesem Jahr bis Ende Oktober mehr als 1700 Infektionen mit dem Norovirus gemeldet worden. Das entspreche in etwa derselben Zahl wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Das teilte die Krankenkasse Barmer am Mittwoch unter Berufung auf Zahlen des Robert Koch-Institutes in Berlin mit. Im Jahr 2019, also noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie, wurden bis Ende Oktober hingegen 3169 Norovirus-Infektionen im Freistaat verzeichnet. Auch in Sachsen gibt es einen deutlichen Anstieg bei Noroviren. Danach wurden im Freistaat von Januar bis Ende Oktober schon mehr als 4400 Infektionsfälle gemeldet. Im gesamten Jahr 2021 waren es dagegen 4099 Fälle, 2020 sogar nur 3232 Fälle. Laut Barmer wird gut die Hälfte aller Durchfallerkrankungen durch Noroviren ausgelöst.

Hoch infektiös

„Die Hygienemaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie hatten und haben einen positiven Nebeneffekt und lassen die Infektionszahlen auch mit Blick auf das Norovirus deutlich sinken“, sagte die Landesgeschäftsführerin der Barmer, Birgit Dziuk. Noroviren verursachen starke Durchfälle und heftiges Erbrechen, häufig begleitet von Bauchkrämpfen, Kopf- und Muskelschmerzen, Erschöpfung und in seltenen Fällen auch erhöhter Körpertemperatur, hieß es. „Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit treten Magen-Darm-Infekte besonders häufig auf. Noroviren sind extrem infektiös.“

Symptome innerhalb weniger Stunden

„Wer sich mit Noroviren angesteckt hat, merkt das ziemlich schnell. Er wird innerhalb weniger Stunden krank. Auch, wenn Durchfall und Erbrechen natürlich sehr unangenehm sind, klingen die Beschwerden bei Betroffenen in den allermeisten Fällen nach zwölf bis 72 Stunden wieder ab“, erklärte Dziuk. Hygiene sei der beste Schutz.

Übertragen werden die Viren durch Schmierinfektion: Erkrankte scheiden noch bis zu 48 Stunden nach Auftreten der Symptome Massen von Erregern über den Stuhl aus. Außerdem bilden sich beim Erbrechen kleinste Viruströpfchen. Bei unzureichender Hygiene haften kleinste Partikel an den Händen und werden so auf Oberflächen wie Türgriffe, Handläufe und Armaturen übertragen. Über die Hände gelangen die Viren schließlich in den Mund und somit in den Körper. Auch über rohe Lebensmittel wie Obst und Gemüse, oder Meeresfrüchte und Trinkwasser können die Erreger übertragen werden.

Achtung bei Kleinkindern und Senior:innen

Besonders gefährdet sind Kleinkinder unter fünf Jahren, vorerkrankte Personen und Senioren: Diese Patientengruppen reagieren besonders empfindlich auf den Flüssigkeitsverlust. Daher sollte bei starken Symptomen oder einer Krankheitsdauer von mehr als zwei Tagen immer ein Arzt aufgesucht werden, um Komplikationen rechtzeitig zu erkennen. In Kindergärten, Schulen, Altenheimen und Krankenhäusern sind die Viren aufgrund der Ansteckungsgefahr daher gefürchtet: Oft kommt es zu größeren Ausbrüchen, welche nur schwer einzudämmen sind. Ebenso wie bei Rotaviren, gelten bei Noroviren die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes.

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