Biotechnologie

Noroviren-Vakzin aus Tabak

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US-amerikanische Biochemiker haben einen Weg gefunden, einen Impfstoff gegen den hochansteckenden Norovirus mit Hilfe von Tabakpflanzen herzustellen. Dazu infizierte das Team um Professor Dr. Charles Arntzen von der Arizona State University die Pflanzen mit einem gentechnologisch veränderten Tabakmosaikvirus.

Der Erreger, der ausschließlich Pflanzen befällt, schleust eine Gensequenz in den Tabak ein, die die Pflanze zur Produktion von Proteinen des Norovirus veranlasst. Die isolierten Eiweiße können als Grundlage für den Impfstoff verwendet werden, da sie lediglich aus der Hülle des Virus stammen und daher nicht infektiös sind.

Klinische Tests sollen Ende des Jahres anlaufen. Der Impfstoffkandidat soll dazu intranasal appliziert werden. Den Wissenschaftlern zufolge ist die zu erwartende Immunantwort auf diesem Wege am stärksten.

Tabak und andere Pflanzen stehen schon seit längerem als potenzielle Proteinproduzenten im Fokus der biotechnologischen Forschung. Auch Pharmafirmen beschäftigen sich mit den Verfahren: So hatte der Pharmakonzern Bayer im vergangenen Jahr eine Pilotanlage mit Tabakpflanzen in Sachsen-Anhalt in Betrieb genommen. Der Konzern will Antikörper zur Behandlung des Non-Hodgkin-Lymphoms mit Hilfe der Pflanzen herstellen.

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