Translationsforschung

Nobelpreis für Ribosomenforscher

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Für die Forschungsarbeiten an Ribosomen erhalten die drei Zellforscher Venkatraman Ramakrishnan, Thomas Steitz und Ada Yonath den diesjährigen Nobelpreis für Chemie. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit. Die höchste Auszeichnung für Chemiker ist in diesem Jahr mit umgerechnet knapp einer Million Euro (10 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert, die Forscher erhalten sie zu gleichen Teilen.

Die Nobelpreisträger hätten Struktur und Funktion der Ribosomen geklärt, begründete die Akademie ihre von Experten seit Jahren erwartete Entscheidung: Mit Hilfe der Röntgenkristallographie konnte der Aufbau der Ribosomen so weit geklärt werden, dass sie 3D-Modellen erstellen konnten. Somit lässt sich auch deren Funktion exakt beschreiben.

Eine der wichtigsten Anwendungen liegt in der Medizin: Viele Antibiotika hemmen die Tätigkeit bakterieller Ribosomen und hindern somit die Ausbreitung der Keime. Die 3D-Modelle helfen, neue Antibiotika zu entwickeln, die an Ribosomen angreifen können.

Der in Indien geborene US-Bürger Ramakrishnan ist Gruppenleiter am Molekularbiologie-Labor des britischen Medical Research Councils in Cambridge. Sein Landsmann Steitz arbeitet als Professor für molekulare Biophysik und Biochemie am Howard Hughes Medical Institute der Yale-Universität in den USA. Die Israelin Yonath ist Molekularbiologie-Professorin am Weizmann-Institut im israelischen Rehovot. Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

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