Krebsforschung

Nobelpreis für Palladium-Forscher dpa/APOTHEKE ADHOC, 06.10.2010 17:10 Uhr

Berlin - 

Die diesjährigen Chemie-Nobelpreisträger haben eine vielseitige Werkzeugkiste für Labor und Industrie entwickelt. Damit lassen sich Stoffe aus der Natur nachbauen, zum Beispiel für die Krebsforschung. Der Nobelpreis geht an die drei Wissenschaftler Professor. Dr. Richard Heck (USA) sowie die Japaner Professor Dr. Ei-ichi Negishi und Professor Dr. Akira Suzuki.

Mit Hilfe der Heck-Reaktion, der Negishi- sowie der Suzuki-Kupplung können durch einen Palladium- beziehungsweise Nickel-Katalysator Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen geknüpft werden. Dadurch lassen sich komplexe Verbindungen herstellen. Die Heck-Reaktion wird bei der Herstellung von Sonnencremes benötigt, die Suzuki-Kupplung für Flüssigkristalle, die in Displays oder Leuchtdioden verwendet werden.

Möglich wurde so zum Beispiel die Herstellung der Substanz Discodermolid, die in der Natur nur in einem Schwamm im Karibischen Meer vorkommt. In Laborversuchen zeigte sich, dass das Molekül das Wachstum von Krebszellen hemmt - ohne die Möglichkeit aber, es in großen Mengen künstlich nachzubauen, hätten die Forscher niemals weiter intensiv experimentieren können. Mittlerweile laufen erste Testreihen mit Krebspatienten.

Aus dem Palladium-Baukasten sind bereits Mittel gegen Asthma und Bluthochdruck auf dem Markt, ebenso Pflanzenschutzmittel. Zudem wird das Metall inzwischen auch dazu genutzt, Sauerstoff- und Stickstoffatome an Kohlenstoffgerüste anzuhängen.