Nicotinpräparate

Nicorette bald als Nasenspray?

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Berlin -

Wer von der Zigarette loskommen will, kaut Kaugummi, lutscht Schmelztablette, klebt Pflaster oder zieht am Inhaler. Jetzt wird die Auswahl für Raucher, die von ihrer Sucht loskommen wollen, noch größer: In den Apotheken sollen bald Nicotinsprays mit verkauft werden.

 

Seit Anfang Juni können Inhaler mit 15 Milligramm Nicotin je abgeteilter Arzneiform bis zu einer Tagesdosierung von 64 Milligramm als OTC-Produkt vertrieben werden. Bislang gibt es Nicorette als Inhaler mit 10 mg je Patrone; per Atemzug können die Nutzer selbst bestimmen, welche Menge sie inhalieren. Die höhere Dosierung will der Hersteller Johnson & Johnson demnächst auf den Markt bringen.

Auch ein Nikotinspray hat der US-Konzern im Sortiment. In anderen Ländern bereits auf dem Markt, könnte das Produkt mit einer Packungsgröße bis zu 150 Milligramm je abgeteilter Form künftig auch in Deutschland vertrieben werden. Der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht befürwortet den OTC-Switch. Die Zulassung für ein Nasenspray hat J&J bereits in der Tasche; die Markteinführung ist derzeit aber noch nicht in Planung.

Ebenfalls freigegeben werden sollen Kombinationsprodukte, die orale und transdermale Applikationsformen enthalten.

Präparate wie Tantum verde (CSC) mit dem Wirkstoff Benzydamin, die zur Anwendung im Mund- und Rachenraum indiziert sind, sollen laut Sachverständigenausschuss künftig auch ohne Rezept erhältlich sein. Gleiches gilt für homöopathische Zubereitungen zur oralen Anwendung, bei denen oberirdische Teilen von Datura stramonium zur Blütezeit verwendet wurden.

Nicht stattgegeben wurde dem Antrag, Ipratropiumbromid zur intranasalen Anwendung in einer Konzentration bis 0,06 Prozent aus der Verschreibungspflicht zu entlassen. Auch die Kombination mit Xylometazolin soll es weiterhin nur mit Rezept geben. Außerdem wurden die Anträge für die Tierarzneimittel Praziquantel und Milbemycinoxim abgelehnt. Sie bleiben weiterhin verschreibungspflichtig.

 

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