Krebstherapie

Nexavar nicht wirksam bei Lungenkrebs APOTHEKE ADHOC, 22.05.2012 15:23 Uhr

Berlin - 

Das Krebsmittel Nexavar (Sorafenib) des Pharmakonzerns Bayer konnte in einer weiteren Phase-III-Studie die Ziele nicht erreichen: Bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC), die bereits mit anderen Therapien behandelt worden waren, konnte das Gesamtüberleben nicht verlängert werden.

In der Studie an weltweit mehr als 150 Prüfzentren hatten 703 Patienten entweder Nexavar oder Placebo erhalten. Nicht nur die Zeit des Gesamtüberlebens, sondern auch die Zeit ohne das Fortschreiten der Erkrankung, die Krankheitskontrollrate, die Gesamtansprechrate und die Lebensqualität waren untersucht worden. Lediglich der Zeitraum bis zum Fortschreiten der Erkrankung konnte verlängert werden.

Nexavar ist ein Protein-Kinase-Inhibitor, der an der Tumorzelle selbst angreift und auch deren Angiogenese hemmt. Bislang ist das Arzneimittel zur Behandlung von Leberzellkarzinomen und bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom indiziert, bei denen eine vorangegangene Interferon- oder Interleukin-Therapie versagt hat.

Bereits im Juni 2010 war der Kinase-Inhibitor in einer Phase-III-Studie mit der Kombinationstherapie aus Gemcitabin und Cisplatin mit oder ohne Nexavar verglichen worden. Auch hier überlebten die mit Nexavar behandelten Patienten nicht länger als in der Vergleichstherapie. Eine Studie zum fortgeschrittenen Melanom wurde 2009 abgebrochen. Eine Phase-II-Studie zu Brustkrebs hatte positive Ergebnisse gezeigt.