Multiple Sklerose

Neurologen waren vor Zamboni-OP

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Ein kleiner Eingriff im Gehirn soll Multiple Sklerose (MS) vollständig heilen - vor dieser „sinnlosen und gefährlichen“ Methode warnt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie anlässlich der Neurowoche in Mannheim. Die Theorie des Arztes Paolo Zamboni sei wissenschaftlich nicht haltbar, sagte ein Sprecher der Gesellschaft. Zudem habe es schon Todesfälle gegeben, die damit in Verbindung gebracht werden könnten. Die Gesellschaft will bei der Neurowoche neue Erkenntnisse zur MS-Forschung präsentieren.

Nach der Zamboni-Theorie läuft Blut falsch gerichtet ins Gehirn und verursacht dort einen Gefäßstau. Dieser soll durch einen in das Gefäß eingesetzten kleinen Ballon aufgelöst werden. Ein solcher Eingriff koste rund 5000 Euro, hinzu kämen die Kosten für die Diagnose, sagte der Sprecher weiter. „Viele Erkrankte klammern sich aber an jeden Strohhalm und sind bereit, dafür zu zahlen. Und für den Eingriff gibt es immer mehr Anbieter.“

Zur Neurowoche werden mehr als 6000 Teilnehmer erwartet. Die Tagung beginnt am Dienstag und dauert bis zum 25. September.

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