Neues Zytostatikum gegen Kolorektalkarzinom Karoline Schumbach, 21.11.2012 09:33 Uhr
Noch nicht einmal auf dem Markt und schon zwei Indikationen: Das rekombinante Fusionsprotein Aflibercept des Biotech-Unternehmens Regeneron könnte bald auch zur Behandlung des metastasierten Kolorektalkarzinoms eingesetzt werden. Die europäische Arzneimittelagentur EMA hat eine entsprechende Zulassung empfohlen. Sanofi wird das Produkt mit dem Namen Zaltrap auf den Markt bringen. In den USA ist Zaltrap bereits seit August zugelassen.
Erst im September hatte die EMA die Zulassung von Eylea zur Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration empfohlen. Hier hat Bayer die entsprechenden Vermarktungsrechte übernommen.
Zaltrap soll bei Patienten eingesetzt werden, bei denen Oxaliplatin nicht ausreichend wirkt. Das Präparat soll zusammen mit Folinsäure, 5-Fluorouracil und Irinotecan, also dem FOLFIRI-Schema, gegeben werden.
Das Präparat inhibiert vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktoren (VEGF-A, VEGF-B und VEGF-C) und blockiert zusätzlich den Plazenta-Growth-Factor (PIGF). Durch das Unterbinden der Signaltransduktionswege wird so die Gefäßentwicklung des Tumors verhindert. Aflibercept besteht aus dem Fc-Fragment von Immunoglobulin G und aus Teilen der Wachstumsfaktoren VEGFR-1 und VEGFR-2.
In den zulassungsrelevanten Studien hatte 1226 Patienten, die nicht ausreichend auf eine Oxaliplatintherapie angesprochen hatten, zusätzlich zum FOLFIRI-Schema Zaltrap oder Placebo erhalten. Die mittlere Überlebenszeit verlängerte sich von 12,06 auf 13,5 Monate. Das progressionsfreie Überleben stieg von 4,67 auf 6,90 Monate.
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Leukopenie, Durchfall, Neutropenie, Proteinurie, Stomatitis, Thrombozytopenie und Erhöhung der Aspartat- und Alanin-Aminotransferase.