Der Pharmakonzern Bayer hat ein Medikament zur Behandlung von chronisch-thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH) entwickelt. In einer Phase-III-Studie konnte der Wirkstoff Riociguat Bayer zufolge die Lebensqualität von Patienten signifikant verbessern. Im ersten Halbjahr 2013 will der Konzern die Zulassung für den Wirkstoff beantragen.
Bei der CTEPH führen Blutgerinnsel in den Lungengefäßen allmählich zu einem erhöhten Druck in den Lungenarterien. Dies kann zu Herzversagen oder sogar zum Tod führen. Die häufigsten Symptome sind Atemnot, Müdigkeit und Ohnmachtsanfälle. Anstrengung verstärkt diese Symptome.
Bislang gibt es Bayer zufolge keine medikamentöse Behandlung der CTEPH. Die Standard-Therapie ist zurzeit eine pulmonale Endarteriektomie. Doch bei etwa 20 bis 40 Prozent der Patienten könne dieser operative Eingriff nicht durchgeführt werden, so Bayer. In einigen Fällen bestehe die Krankheit auch nach der Operation fort.
Riociguat wurde an 261 CTEPH-Patienten getestet, die nicht operiert werden können oder bei denen die Krankheit wieder auftrat. Über einen Zeitraum von 16 Wochen erhielten sie entweder den neuen Wirkstoff oder ein Placebo. Patienten, die Riociguat erhalten hatten, konnten ihre Leistungsfähigkeit im Sechs-Minuten-Gehtest um durchschnittlich 46 Meter steigern. Damit sei der primäre Endepunkt der Studie erreicht, teilt Bayer mit.
Insgesamt sei der neue Wirkstoff auch gut verträglich und sicher gewesen, so der Pharmakonzern. Die häufigsten Nebenwirkungen seien Kopfschmerzen, Schwindel, periphere Ödeme und Verdauungsstörungen.
Riociguat gehört Bayer zufolge zu einer neuen Medikamentenklasse der Stimulatoren der löslichen Guanylatcyclase (sGC), eines Enzyms im Herz-Lungensystem. Wenn Stickstoffoxid an sGC bindet, katalysiert das Enzym des Signalmoleküls zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP), das eine wichtige Rolle bei der Regulierung zellulärer Funktionen wie zum Beispiel der Gefäßspannung spielt.
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