Neues in der Akut- und Zusatztherapie

DesiJect-Fertigspritze und Zonisol-Suspension

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Berlin -

Desitin erweitert mit der Einführung von DesiJect und Zonisol das Portfolio im Bereich Epilepsie. Mit der Midazolam-haltigen Fertigspritze vertreibt der Hersteller erstmals eine Akuttherapie für Erwachsene. Beide Präparate werden ab Dezember angeboten.

DesiJect

Die Fertigspritze enthält den Wirkstoff Midazolam. Das kurzwirksame Benzodiazepin besitzt eine antikonvulsive Wirkung und wird bei akuten Krampfanfällen, die länger als fünf Minuten andauern, gegeben. Um schwere Nebenwirkungen wie Atemdepression und Herzstillstand zu vermeiden, sollte die Injektion langsam erfolgen. Werden vom Patienten gleichzeitig Opiode eingenommen, so muss die Atmung streng überwacht werden.

Eine Spritze enthält 10 mg Midazolam gelöst in 2 ml. DesiJect ist in Packungen zu zwei, fünf oder zehn Stück verfügbar. Jede Fertigspritze ist mit einer Kanüle für die intramuskuläre Injektion bestückt und separat verpackt. Die Skalierung beträgt 0,2 ml. Patienten unter 60 Jahre mit einem Mindestgewicht von 40 kg erhalten das komplette Füllvolumen. Bei älteren oder chronisch kranken Patienten muss die initiale Dosierung geringer ausfallen: Vor der Injektion soll der Arzt einen Milliliter der Lösung verwerfen. Lindern sich die Beschwerden nicht innerhalb von 10 bis 15 Minuten, kann ein weiterer Milliliter (entsprechend 5 mg) injiziert werden.

Der Status Epilepticus ist durch fortschreitende, sich vertiefende Bewusstseinsstörungen gekennzeichnet. Dieser Zustand ist potentiell lebensbedrohlich, da wichtige Körperfunktionen wie die Atmung, der Herzschlag und die Temperaturregulierung ausfallen können. Die Letalität beträgt durchschnittlich 10 Prozent.

Zonisol

Die Suspension enthält 20 mg Zonisamid pro Milliliter. Das Präparat ist zugelassen zur Monotherapie von fokalen Anfällen bei Erwachsenen sowie zur Zusatztherapie von fokalen Anfällen bei Kindern ab sechs Jahren. Flüssige Zubereitungen sind für Kinder häufig besser geeignet als Medikamente in Tablettenform: Durch das leichtere Schlucken kann die Adhärenz verbessert werden.

Das Dosierungsregime besteht aus einer Steigerung der Wirkstoffgabe über sechs Wochen in vier Schritten: Innerhalb der Titrationsphase wird die Dosis alle zwei Wochen um 100 mg (entsprechend fünf Milliliter) erhöht. Die übliche Erhaltungsdosis entspricht 300 mg (15 ml). Eine weitere Steigerung der Dosierung kann bis zur Maximalgabe von 500 mg täglich erfolgen. Bei Kindern richtet sich die Dosierung nach dem Gewicht.

Der Wirkmechanismus des Carboanhydrase-Hemmers beruht auf einer Absenkung der Erregbarkeit von Nervenzellen durch Übersäuerung des Gewebes. Unter der Einnahme von Zonisol kann es zu psychischen Nebenwirkungen wie Reizbarkeit, Agitiertheit und Depression kommen. Darüber hinaus kommt es unter der Gabe von Zonisamid häufig zu Sprachstörungen, Tremor und kleinflächigen Hautblutungen.

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