Protease-Hemmer

Neuer Ansatz gegen Hepatitis C

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Mit einer neuen Klasse von Proteinhemmern könnten sich langfristig Hepatitis C-Infektionen besser behandeln lassen. US-Forscher haben Moleküle gefunden, die ein Protein hemmen, das zur Vermehrung der Viren in menschlichen Zellen nötig ist. Die Forscher beschreiben ihre Ergebnisse im Fachjournal „Science Translational Medicine“.

An der Vermehrung von Viren in menschlichen Zellen sind eine Reihe von Proteinen beteiligt. In den vergangenen Jahren wurden bereits Hemmstoffe dieser Proteine gefunden - bislang hat es allerdings noch kein Wirkstoff zur Zulassung geschafft. „Derzeit befinden sich circa 30 Medikamente in klinischen Studien, die Mehrzahl davon sind Polymerase- und Protease-Hemmer“, sagt Dr. Heiner Wedemeyer, Generalsekretär der Europäischen Lebergesellschaft. Dazu zählen unter anderem die Protease-Hemmer Telaprevir und Boceprevir.

Die Stanford-Wissenschaftler untersuchten das Protein NS4B, dessen Aufgaben nach Angaben von Wedemeyer noch nicht im Detail bekannt sind. Die Forscher schreiben NS4B eine Schlüsselrolle dabei zu, netzartige Gebilde in den Zellen zu schaffen, in denen sich das Erbgut der Viren vermehren kann. In dem Protein identifizierten sie den Bereich 4BAH2, durch dessen Hemmung die Virusvermehrung blockiert werden konnte.

Nach Angaben der Forscher sind weltweit rund 150 Millionen Menschen Träger des Hepatitis C-Virus. Sie gehen davon aus, dass - ähnlich wie bei HIV - für die erfolgreiche Behandlung der meist chronischen Hepatitis C eine Kombination mehrerer Wirkstoffe nötig ist. Bisher ist die Infektion in 50 bis 80 Prozent der Fälle heilbar.

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