„Medikationsmanagement im Krankenhaus“

Neue Weiterbildung für Apotheker auf Station

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Berlin -

Im Gegensatz zur Fortbildung ist die Weiterbildung eine praxisbezogene Spezialisierung in einem pharmazeutischen Gebiet oder Bereich. Bisher konnten sich Apotheker zwischen in sechs Bereichen weiterbilden. Nun kommt ein weiterer dazu: Wie die ABDA mitteilt, können sich interessierte Pharmazeuten auch auf dem Gebiet „Medikationsmanagement im Krankenhaus“ spezialisieren.

Die Auswahl für Weiterbildungsgebiete ist groß; je nach Bundesland kann das Angebot leicht variieren. Apotheker können sich auf Gebieten Allgemeinpharmazie, Klinische Pharmazie, Arzneimittelinformation, Pharmazeutische Analytik, Pharmazeutische Technologie, Toxikologie & Ökologie, Theoretische & praktische Ausbildung, Öffentliches Gesundheitswesen und Klinische Chemie weiterbilden und sich Spezialwissen aneignen.

In den Bereichen Ernährungsberatung, Prävention und Gesundheitsförderung, Naturheilverfahren und Homöopathie, Onkologische Pharmazie, Geriatrische Pharmazie und Infektiologie können Apotheker außerdem ergänzend oder alternativ eine Zusatzbezeichnung erwerben. Die neue Bereichsweiterbildung „Medikationsmanagement im Krankenhaus“ setzt hier an wurde kürzlich von der Bundesapothekerkammer (BAK) verabschiedet.

Sie dauert ein Jahr und umfasst 100 Seminarstunden sowie weitere 150 Stunden Tätigkeit auf einer Krankenhausstation. An der neuen Weiterbildung dürfen Apotheker teilnehmen, die mit der dreijährigen Weiterbildung „Klinische Pharmazie“ zumindest begonnen haben. Im Rahmen der Qualifizierung müssen die Apotheker in Weiterbildung Medikationsanalysen für zehn Patienten aus mindestens fünf verschiedenen Fachrichtungen erstellen und zusätzlich drei Tage in einem anderen Krankenhaus hospitieren.

Die neue Bereichsweiterbildung fokussiert sich auf das Medikationsmanagement und die Optimierung der Arzneimittelversorgungsprozesse im Krankenhaus, das Schnittstellenmanagement und die interprofessionelle Zusammenarbeit. Die Muster-Weiterbildungsordnung wurde nach Angaben der ABDA überarbeitet. Mehrere Apothekerkammern hätten bereits angekündigt, ab der zweiten Jahreshälfte 2019 entsprechende Seminare anzubieten.

„Diese Weiterbildung richtet sich an Apotheker, die schon als Apotheker auf Station arbeiten oder in Zukunft arbeiten wollen“, sagte BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer. „Sie ist eine High-end-Weiterbildung für diejenigen, die bereits in Krankenhausapotheken oder in Krankenhaus-versorgenden Apotheken tätig sind und Erfahrung mit den Abläufen in Kliniken haben.“ Insbesondere für Apotheker und Kliniken in Niedersachsen dürfte das Angebot von großem Nutzen sein, denn dort sind ab 2022 Stationsapotheker in den Krankenhäusern Pflicht.

Weiterbildungen scheinen in der Apothekerschaft zunehmend beliebter zu werden: Während 2015 noch 423 Apotheker erfolgreich eine Weiterbildung in Gebieten und Bereichen abgeschlossen haben, waren es ein Jahr später 63 mehr. Im vergangenen Jahr lag die Zahl bei 523. Bei genauerer Betrachtung der einzelnen Gebiete fällt auf, dass es eindeutige Präferenzen gibt. Der Liebling der Apotheker ist zweifelsohne die Allgemeinpharmazie. Rund 74 Prozent der abgeschlossenen Weiterbildungen im vergangenen Jahr gehen auf dieses Gebiet zurück, danach folgt die Klinische Pharmazie mit rund 11 Prozent. Schlusslicht bilden die Gebiete Öffentliches Gesundheitswesen sowie Toxikologie und Ökologie. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 15.717 Fachapotheker-Titel vergeben.

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