Mit einem Berührungstest können bei Kindern mit Diabetes 1 Neuropathien nachgewiesen werden. Das zeigten Forscher der Universitätsklinik München. Die frühe Diagnose von Neuropathien war den Wissenschaftlern zufolge bislang eine Herausforderung, weil sie ohne erkennbare Symptome einhergehen.
Die Forscher untersuchten 45 Kinder mit Typ-1-Diabetes, die hinsichtlich einer Neuropathie und Schmerz unauffällig waren. Die Wissenschaftler nutzten die Quantitativ Sensorische Testung (QST): Dabei wurde die Wahrnehmung von Wärme und Kälte, feinen und spitzen Berührungen sowie Vibration und Druck unter anderem mit Pinsel und Wattebausch geprüft.
Bei etwa der Hälfte der Kinder habe man Nervenschäden entdeckt, so Studienleiter Dr. Markus Blankenburg. „Da die QST das gesamte Spektrum der Nervenfaserfunktionalität prüft, konnten wir zeigen, dass neben dicken auch dünne Nervenfasern betroffen waren, die mit keinem anderen Verfahren fassbar sind“, sagte Blankenburg.
In 33 Prozent der Fälle habe ein vermindertes Empfinden für leichte Berührungen mit Nylonfäden vorgelegen. Das Vibrationsempfinden, das bislang zur Früherkennung angewandt wird, war den Wissenschaftlern zufolge bei nur 11 Prozent der Kinder eingeschränkt. Der Test auf Berührungen sei also deutlich besser zur Früherkennung geeignet. Durch eine frühe Diagnose könne die Entwicklung der diabetischen Neuropathie eingedämmt werden.
APOTHEKE ADHOC Debatte